LebensWert: Glaube und Identität

Benny Sünkel

#3 – Berufen zur Treue – ein Leben zwischen Lobpreis und Gehorsam | mit Sophia Henckell

02.10.2025 157 min Benny Sünkel

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Sophia Henckell erzählt in dieser Folge von einem Weg, den sie sich selbst nie ausgesucht hätte – aber dennoch treu gegangen ist. Vom Wunsch, Ernährungswissenschaften zu studieren, über ein Physikstudium aus Gehorsam bis hin zum Lehrerberuf. Es ist eine Geschichte von Hingabe, Enttäuschung, Gottes Führung und dem tiefen Wunsch, treu zu sein – auch wenn der Weg völlig anders aussieht als erwartet.

Transkript

Sophia
00:00:00
Weil du denkst, mei, ich mag dich einfach so. Ich empfinde so eine aufrichtige Liebe für dich. Und das hat mir gezeigt, wie mächtig Feindesliebe ist. Und was für ein Privileg, weil ich war danach frei von Gewalt träumen. Ich war frei von Verletzungen. Gott hat das komplett heil gemacht durch diese Gerechtigkeitsgeschichte. Ich war komplett wiederhergestellt. Und ich habe hinterher diese Person wirklich lieb gewonnen.
Benny
00:00:27
Unvergebenheit ist so, wie wenn du Gift trinkst und erwartest, dass die andere Person stirbt. Und das ist, würde ich sagen, eine sehr tiefe Wahrheit. Hi Sophia, schön, dass du da bist. Vielen Dank für deine Zeit. Hast du sowas eigentlich schon mal gemacht?
Sophia
00:00:57
Nein, nicht in diesem Format. Das ist für mich Premiere.
Benny
00:01:01
Was ich schon mal gesehen habe von dir, da haben wir ja schon drüber geredet. Du warst mal bei einer Organisation vor ein paar Jahren, Anfang von der Pandemie. Da hattest du, glaube ich, so eine Art Interview oder sowas gemacht. Das hatte ich mal auf YouTube gesehen, genau.
Sophia
00:01:15
Stimmt, da hat sich auch ganz neu so ein Format gestartet. Da hat man gemeint, hey, wir würden gerne so Online-Fragen beantworten. Möchtest du da im Panel dabei sein? Und da hatte ich das erste Mal so Berührungspunkt.
Benny
00:01:23
Das fand ich auch voll interessant. Das ging, glaube ich, auch schon ein bisschen länger, gell?
Sophia
00:01:27
Ja, also die haben hinterher noch ganz viele Formate davon rausgebracht, die auch richtig cool waren.
Benny
00:01:32
Machen die heute das eigentlich heutzutage auch noch, oder nicht?
Sophia
00:01:34
Weiß ich gar nicht. Ich müsste mal die Leute fragen, die da arbeiten, ehrlich gesagt.
Benny
00:01:37
Ja, okay. Ja, cool. Ja, für die, die dich nicht kennen, kannst du vielleicht kurz sagen, wie du heißt, wer du bist, was du so machst?
Sophia
00:01:45
Ich heiße Sophia Henckell. Ich bin leidenschaftliche Lehrerin seit kurzem, auch fest angestellt an der Schule. Und was mache ich so? Heute habe ich korrigiert, ganz, ganz viel korrigiert. Fun Fact an der Seite, bevor ich hierher gekommen bin, habe ich mir noch Rotstift aus dem Gesicht entfernt, den habe ich mir vorhin während der Korrektur irgendwo ins Gesicht geschmiert. Genau, und ansonsten, ich mache gern viel Musik, ich bin hier in München zu Hause und genieße mein Leben.
Benny
00:02:13
Cool. Wenn ich mich richtig erinnere, du hast in Konstanz studiert und du bist aber nicht in Konstanz geboren, oder?
Sophia
00:02:23
Nee, ich bin gebürtige Münchnerin tatsächlich.
Benny
00:02:25
Ach was, echt?
Sophia
00:02:26
Ja.
Benny
00:02:26
No way, ich dachte, du kommst irgendwo aus Norddeutschland oder so.
Sophia
00:02:30
Nee, und dann der Ecke Germaring groß geworden. Ach krass.
Benny
00:02:32
Und warum Konstanz dann?
Sophia
00:02:34
Da habe ich aber studiert, da war das Studienangebot super und der Ort war schön. Und letzten Endes bin ich dort gelandet, weil Gott das gesagt hat. Ich wusste nicht mal, dass es Konstanz gibt. Aber es war dann unverhoffterweise ein sehr großer und wichtiger Punkt in meinem Leben, dort zu sein. Für fast sieben oder acht Jahre, ja.
Benny
00:02:51
Krass. Ja, du hast eine Masterarbeit gemacht, wo es ja darum ging, dass du irgendwie mummeln geschaut hast, wie die irgendwie sich bewegen, in Wasser oder irgendwie sowas, gell? Und du hast doch irgendwie auch geschaut, wenn sie raue sind, ob sie sich besser bewegen, gell? Ja. Ja, Fun Fact, ich habe mir deine Masterarbeit angeschaut.
Sophia
00:03:10
Hast du? Über Molekulardynamik und brownische Bewegungen.
Benny
00:03:13
Aber ich muss zu meiner Ehrlichkeit, ich habe Chachepity gefragt, gib mir einfach eine einfache Sprache, was sie hier sagt. Ich habe nichts verstanden. Ja, ich fand das einfach interessant. Aber ich habe dich ja ein bisschen recherchiert, Infos. Nicht als Stalking, sondern für den Podcast. Und ich fand das voll interessant, weil du ja, du hast ja 2019, hast du deine Masterarbeit gemacht in Konstanz und dann bist du nach München gekommen. Richtig. Und war das irgendwie, weil du einen Job gefunden hast, weil du zurück nach München wolltest? Was war da so der?
Sophia
00:03:49
Also für mich war ganz klar, dass Gott mich für das Studium nach Konstanz berufen hat und ich habe da auch ein Zuhause gefunden, auch eine Heimatgemeinde gefunden, wo ich dann lange und gerne war. Und dann aber mit der Berufswahl war es so, dass es meiner Oma deutlich schlechter ging und dadurch, dass ich ja ursprünglich aus München komme, wohnt meine Großfamilie auch hier und dann dachte ich, es wäre irgendwie schön, nochmal in ihre Nähe zu ziehen für Gemeinschaft und habe mich dann gezielt in München auf Jobs beworben, also gerade im Physikbereich ist München sehr attraktiv und da bin ich auch fündig geworden, in ihrer Ecke sogar und deswegen habe ich dann dort einen Vertrag unterzeichnet und bin... Für meinen Job nach München gezogen.
Benny
00:04:25
Okay, und warum Physik? Also warum hast du Physik studiert?
Sophia
00:04:28
Ich wollte ursprünglich Ernährungswissenschaft studieren, das nennt man Ökotrophologie und hatte schon als Kind mich da super eingelesen, aber ich habe mich mit 16 Jahren taufen lassen, bekennend in den christlichen Glauben hinein, zu sagen, dass Gott mein Herr sein soll. Und dann hatte ich danach das Gefühl eines Morgens im Gebet, dass Gott das so ein bisschen angestupst hat, dieses, hey, du nennst mich Herr, dann möchte ich aber auch die Entscheidung treffen dürfen, mit dir gemeinsam dieses Leben zu leben. Und da war so klar, dass ich jetzt neuerdings ihn mit einbeziehe in Entscheidungen. Und ich hatte die Vorstellung, Ökotrophologie studieren zu wollen, aber in diesem Gebet habe ich dann auch gemeint, Gott, wenn du ich wärst, was würdest du tun? Und ich habe wirklich buchstäblich diesen Satz gehört, wenn ich du wäre, würde ich Physik studieren. Und ich war so frustriert. Ich dachte, oh Mann, warum? Und dann dachte ich, das wird ein steiniger, schwerer Weg. und dachte aber, Gehorsam lohnt sich. Das habe ich viel in der Bibel gesehen und dachte, ich probiere es aus, ich schaue mir das Studium an, ich gebe dem eine Chance und so bin ich da gelandet und nie wieder davon abgekommen.
Benny
00:05:30
Ja, ach krass. Und hattest du aber schon als Kind dann irgendwie unabhängig von deiner Interesse an Ernährungswissenschaft auch Interesse, was irgendwas mit für sich zu tun hat oder war das weit weg?
Sophia
00:05:40
Also ich habe einen Vater, der ist Physiker und der hat natürlich sein Bestes gegeben, uns immer wieder tolle Fachbegriffe beizubringen, mit denen wir dann im Unterricht angeben konnten. Das hat auch relativ oft gut funktioniert. Die Lehrer hatten ihren Spaß und ich habe mich total gesehen gefühlt. Aber ich habe tatsächlich im Abitur, also mein großes Ziel war es, den Physikpreis im Abitur zu gewinnen. Und ich war nicht eine Schülerin, die gut war, weil sie so intelligent war, sondern weil sie gut gelernt hat. Also ich war sehr, sehr fleißig und dadurch kam mein guter Notenspiegel zustande. Und dann fürs Abi waren so wenig Physikerinnen fürs Abitur angemeldet, dass ich dachte, krass, ich hätte sogar vielleicht eine Chance auf den Physikpreis für unsere Schule. Und so hatte ich mich fürs Physikabitur angemeldet. Das war bei uns so eine Möglichkeit, das zu wählen. Und ich hatte nie Spaß bis zur Oberstufe, weil in der Oberstufe hat es mir echt Spaß gemacht. Und dann im Abi ist mir ein richtig blöder Leichtsinnsfehler passiert in der Teilaufgabe A. Und das hat sich dann B, C, D, E, F durchgezogen. Und das Problem danach war, es ist immer noch irgendwie eine 2 oder so geworden, 10 Punkte, also jetzt kein Drama, aber halt weit entfernt von meinem ursprünglichen Ziel und dann war ich so frustriert. Ich bin dann auch ein schlechter Verlierer an dem Punkt, dass ich dachte, das war es, nie wieder Physik und so total, ich habe damit abgeschlossen und dann, als Gott dann morgens so im Zimmer gesagt hat, ich möchte, dass du das studierst, da dachte ich so, nee, nicht mit mir.
Benny
00:07:07
Und wie lange hat es gedauert von dem Moment, als Gott zu dir gesagt hat, dass du dich entschieden hast, das zu machen?
Sophia
00:07:12
Relativ schnell dann. Ich glaube, das ist eine Stärke von mir. Ich lege viel Wert auf Gehorsam, auch im Glauben. Ich glaube, das ist auch eine Art, wie ich jemandem Wertschätzung ausdrücke, dass ich dann loyal bin. Und deswegen wusste ich schon, wenn der Herr das sagt, dann muss sein Plan gut sein. Und jetzt übe ich einfach Vertrauen. Ich verträume, dass es gut ist. Ich hatte null Lust. Ich habe tierische Panik gehabt, weil das Abi mich eher so ein bisschen so enttäuscht oder frustriert aus der Schule entlassen hat, mit dieser nicht gescheiterten zehn Punkte. Aber es war einfach mein großer Traum, es ist so geplatzt, mein Ziel war nicht erreicht, mein Ego angekratzt. Und mich jetzt damit neu auseinandersetzen zu müssen, war so ein bisschen Überwindung. Aber ich wusste, dann wird es auch gut, dann stellt sich der Herr dazu und mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.
Benny
00:07:56
Und dann hast du den Bachelor gemacht und dann aber, Master ist ja mehr so freiwillig oder nicht. Wie kommst du dann dazu, dass du dann von Gehorsam, was ja für mich wäre ja Gehorsam, die Bachelorarbeit, aber du legst ja noch einen drauf und machst den Master. Wie war das dann mehr so eine Sache, wo du sagst, hey, du willst, wenn du es machst, machst du es richtig? Oder was war so der Hintergrund?
Sophia
00:08:18
Hey, das ist eine sehr spannende Frage, die hat mir noch nie jemand gestellt. Und gerade letzte Woche habe ich mit meinen Eltern darüber gesprochen, tatsächlich. Und witzig, dass du fragst, aber ich war nach dem Bachelor ready, weil... Ich habe jetzt nicht fürs Physikstudium gelebt, ich habe es genossen, aber es war nicht meine größte Leidenschaft, sondern ich war treu da drin und dann auch erfolgreich. Aber ich dachte nach dem Bachelor, ich höre auf und gehe ins Fulltime Ministry. Ich war nämlich parallel zum Studium, also nur ganz kurz, mein Bachelor sah so aus, ich habe am Sonntag von frühmorgens bis spätnachts gedient, also wirklich gedient in der Kirche in dem Fall. Ich war in der lokalen Kirche angesiedelt.
Benny
00:08:55
Ehrenamtlich heißt das?
Sophia
00:08:55
Ehrenamtlich, genau, ehrenamtlich, ganz wichtiger Punkt und auch Montagabend, Dienstagabend, also ich habe das mal irgendwann überschlagen am Ende meines Masters, aber das sah ähnlich aus im Bachelor, so 25 bis 30 Stunden die Woche ehrenamtlich dort und hatte dort meine Freunde und alles und ich dachte perfekt und jetzt zwitsche ich quasi von diesem Sonntag plus jeden Abendkirche auf Vollzeitkirche, weil ich habe ja den Bachelor in der Tasche. Und dann interessanterweise hatte ich ein Gespräch mit meinem Vater und er hat gesagt, ich möchte nicht, dass du halbe Sachen machst, gerade auch als Zeugnis für Gott, aber dass wir einfach auch bekannt sind dafür, dass wir Sachen fertig machen. Und ich glaube einfach, wenn mein Vater so aus dieser Ecke der Generation kommt, wo einfach das Studium für ihn erst abgeschlossen ist, wenn es quasi das volle Rundumpaket an Studium war, hat er gesagt, den Doktor lasse ich dir frei, aber mir wäre es wichtig, dass du den Master noch machst. Die zwei Jahre und die darfst du gerne dranhängen und weiter in der Kirche dein Ding durchziehen. Und dann habe ich mich daraufhin besonnen oder besonnen im Sinne von, ich habe auch da wieder Gehorsam dann praktiziert, weil ich wusste, dass Eltern ehren gut ist. Er hat mich nicht gezwungen, aber er hat es mir sehr nahegelegt. Und da war er neulich ganz überrascht. Er so, echt? Und ich so, ja, tatsächlich war das mein Beweggrund damals. Und hey, was hatte ich zu verlieren? Ich habe an einem superschönen Ort gewohnt, direkt neben dem See mit Alpenblick. Ich habe das geliebt und Physik hat mir auch getaugt und deswegen dachte ich, komm, dann setze ich den Master noch drauf und mache es einfach. Zwei Jahre, was sind schon zwei Jahre?
Benny
00:10:18
Ja, krass. Das heißt, dein Studium war eigentlich… Wenn man so sagt, eigentlich einfach ein Schritt des Gehorsams, dein komplettes Studium. Und wie lange hast du dann in dem Bereich gearbeitet danach?
Sophia
00:10:33
Eigentlich so ungefähr drei Monate. Das ist, glaube ich, so ein Physiker-Ding. Also ich bin für eine Software-Simulation nach München gekommen, für einen Job dort, aber hatte eine etwas, wie soll ich sagen, anstrengende Probezeit oder eine etwas schwierige Probezeit. Und das endete damit, dass ich die Probezeit frühzeitig hätte beenden müssen in der Abteilung, wo ich gearbeitet habe. Und das hat dann aber eine andere Abteilung mitbekommen und hat mich innerhalb der Firma sozusagen wie aufgefangen oder abgeworben oder so. Und dann bin ich sehr schnell in einem IT-Job gelandet dort.
Benny
00:11:07
Ach krass, okay. Du hattest diese eine Stelle da in der Nähe Ottobrunn. Genau. Stimmt, da hatten wir mal drüber geredet. Ich weiß gar nicht mehr. Das war neben Airbus, glaube ich, gell? Richtig. Neben Airbus.
Sophia
00:11:22
Ich kannte die Firma vorher nicht, bei der ich gearbeitet habe. Aber ich wollte mich ursprünglich bei Airbus bewerben, weil ich die kannte und auch schon Praktika früher gemacht hatte und auch Leute kannte. Aber die haben zu dem Zeitpunkt nicht eingestellt und ich wollte wirklich jetzt arbeiten. Und dann habe ich direkt nebendran bei einer sehr ähnlichen Firma, die eh nicht orientiert war, auch was gemacht.
Benny
00:11:40
Okay. Und wie kommt man dazu, dann Lehrerin zu werden? Also wenn du jetzt Physik, du hast Physik studiert, hast Bachelor gemacht, hast Master gemacht, dann hast du drei Monate dort gearbeitet, dann im IT-Bereich. Ist Lehrer das, was du schon dann eigentlich außer Ministry immer machen wolltest?
Sophia
00:11:59
Nein, ich habe wirklich Ministry auf dem Herzen gehabt. Ich hatte auch die Chance auf einen Fulltime-Ministry-Job damals und da hat Gott ganz klar die Türen geschlossen. Das war wirklich so eine Traumstelle. Und da habe ich gemerkt, also krass, ich hatte nach dem Master die Chance, da reinzugehen und es ging wie automatisch die Tür zu und dann war klar, okay, dann wird es München bei der Großfamilie sein. Und dann, als ich in diesen Job angekommen bin, habe ich gemerkt, ich bin da treu drin auch wieder, ich bin gehorsam, ich gehe nicht ins Fulltime-Ministry, sondern in die Wirtschaft. Ich habe innerlich an vielen Punkten gelitten, weil es nicht optimal zu mir gepasst hat, aber ich war gut da drin und ich habe mich entschieden, das zu überwinden, diese Gefühle. Und das ist auch von Tag zu Tag besser geworden. Ich habe mich da nach drei Jahren relativ gut dran, also gut eingelebt, aber ich habe gemerkt, das ist jetzt nicht mein natürliches Habitat, 40 Stunden die Woche da alleine im Office zu programmieren. Dafür bin ich viel zu kommunikativ. Aber Lehrerin sein wollte ich trotzdem nie. Und ich glaube, das Interessante daran ist, also einfach, weil ich auch an der Uni so viel gelehrt hatte und mit denen bin ich, also ich habe das mega genossen. Das war mein Highlight. Das war, ich habe mit den, also Mathematik für die Biologen und die Sportwissenschaftler dort so Tutorate gehalten. Und die sind alle freiwillig da. Die sitzen bis abends um fünf da und machen echt cooles Zeug und sehen einfach, wie das in der Anwendung aussieht, die Mathematik. Und das habe ich so genossen. Und ich wusste einfach, wenn ich an die Schule gehe, dann bin ich mit sehr vielen disziplinarischen Maßnahmen beschäftigt und weniger mit dem coolen Zeug sozusagen. Und die Wissensvermittlung war das, was mir Spaß gemacht hat. Aber jetzt hast du ja gefragt, wie ich da hingekommen bin. Und ich glaube, dazu muss man vorweg auch wieder sagen, Jesus Christus soll wirklich im Zentrum meines Lebens stehen. Und letzten Endes bin ich auch nur nach München gegangen, weil er sein Okay dazu gegeben hat, wieder einmal. Kurze Side-Story, einfach nur, weil ich es so spannend finde, woher wusste ich, dass Gott wie München freigegeben hatte für mich, dass der Ort schon gepasst hat, war, dass ich nach dem Masterstudium in Konstanz fertig war und wusste, Full-Time-Ministry wird es nicht hier, wo geht die Reise hin und dann bin ich nachts.
Benny
00:14:07
Kann ich kurz reingrätschen? Wird es nicht, weil du gemerkt hast von Gott aus oder hat dir die Kirche nichts angeboten?
Sophia
00:14:17
Also es kam Angebot und als es zum eigentlichen Bewerbungsgespräch ging es plötzlich, ah, wir erinnern uns gar nicht, dass da Angebote ausgesprochen wurden. Und da dachte ich, interessant, lassen wir das einfach so stehen. Ich bin mit sehr, sehr sicher, die waren da, weil ich mir die auch notiert hatte. Und trotzdem dachte ich, das war für mich aber das Zeichen, wo ich dachte, Gott, wenn du es nicht möchtest, schließt du die Tür, weil ich würde sofort danach packen. Ich wollte das so dringend, dass ich gesagt habe, Gott, ich will es mit offener Hand halten, aber ich kann in dem Fall nicht, dann musst du die Tür zu machen. Und das hat er dann richtig treu und liebevoll gemacht. Und dann wusste ich, zum Glück hat er diese Tür zugemacht, weil ich hätte die, sonst eingerammt. Verstehst du?
Benny
00:14:54
Wenn man voll etwas haben will und dann ist es noch im vollzeitigen Dienst, das ist ja schon, ich verstehe das voll, dann will man das machen. Das ist krass. War das dann schwer für dich, als Sie gesagt haben, Sie wissen das nicht?
Sophia
00:15:10
Ich bin rausgelaufen und wusste, das war Dusch, in your face.
Benny
00:15:15
Also es war schwer dann?
Sophia
00:15:16
Nee, in your face im Sinne von, wo ich dachte, das war absolut klar. Und dann hatte ich auch keinen Grund mehr traurig zu sein, weil ich wirklich vorher gesagt habe, Gott, in diesem Fall würde ich es nicht anders verstehen, weil ich es so sehr will, als wenn du einfach ganz klar sprichst oder ganz klar die Tür zumachst. Und das Ding ist, die wurde ganz, ganz klar zugemacht. Und dann dachte ich, Gott, danke, dass du mich so lieb hast, dass du die Mühe gemacht hast, die so laut zu schließen für mich. Also ich habe mich einfach geliebt gefühlt. Ich glaube einfach, weil ich so ticke von der Art her und wusste, okay, einmal durchatmen, schade, aber abschütteln, Gott, dann hast du was Besseres, wie du auch im Physikstudium, was ich ja nie studieren wollte, auch da mich so gut kennst und mich zu meinem Glück gezwungen hast, bin ich wieder froh, weil dann bin ich jetzt offen für was noch Besseres.
Benny
00:16:02
Ach krass, du hast ja voll die coole Einstellung gehabt. Ich würde sagen, da kann man viel davon lernen, was das heißt, Gehorsam zu haben, weil ich glaube, das ist etwas, was heutzutage viele, viele Leute erleben, ist ja, dass man sagt, hey, Gott, dein Wille in meinem Leben geschehe, solange er mit meinem Willen übereinstimmt, ne, aber das ist ja was, was, ähm, Wie kann man sagen, viele Leute sagen, hey, sie wollen quasi ihren Willen, Gottes Willen tun, weil sie denken, Gott will genau das, was sie wollen. Aber das ist ja oft gar nicht so. Und deswegen finde ich es krass, dass man diese Einstellung hat. Ich finde das sehr gut. Es ist etwas, wo du sagst, hey, das hast du über die Jahre mit Gott entwickelt oder wurde es dir so in die Wiege gelegt sozusagen, dass du sagst, Gehorsam ist ein Core Value, den du hast?
Sophia
00:17:03
Ich glaube einfach zum Eindruck, ich liebe durch Loyalität aus und da ist Gehorsam einfach eine ganz große Komponente. Also ich fühle mich auch mega geliebt, wenn Leute mir so sehr vertrauen, dass sie sagen, ich verstehe nicht, warum du mir diesen Rat gibst, aber ich mache das. Also ich will sie nicht manipulieren, aber dann sehe ich einfach, krass, die vertrauen ja echt meinem Wort. Und dann spreche ich auch Bedachter in Freundschaften rein. Und ich glaube, genauso möchte ich auch meinen Gott ehren. Also es ist eine Sprache von mir, ihn zu ehren, damit zu sagen, ich habe echt keine Lust darauf, aber du, wenn aber ein Wort von dir genügt, also auf deinem Wort will ich laufen. Und das spielt zum einen mit rein, aber man muss auch ganz klar sagen, relativ in jungen Jahren bei mir sind meine Eltern Teil eines indischen Ministries geworden. Und da ist es so, dass in der indischen Kultur Gehorsam eine krasse Stärke ist. Also ich kannte es aus den Kirchen von Indien so, dass wenn der Leiter was sagt, dass da so ein Wert drin liegt, einfach gehorsam zu sein und zwar, ob ich will oder nicht. Und wir sind hier so in Western Countries, so im Westen eher so individualistisch. Der Pastor sagt was und wir sagen, ich bete da erstmal drüber und ach, da fass dich erstmal. Und da sind die Inder eher so, okay, wenn der Pastor das sagt, dann keine Frage, wir reißen unser Haus ab, ziehen woanders hin und, keine Ahnung, verkaufen unseren Hund. Also die sind da enorm krass und ich glaube, das war mir auch immer so ein Vorbild.
Benny
00:18:25
Ja, ich glaube, das ist auch sehr kulturell bedingt, wie du schon sagtest, dass die westlichen Länder, ich meine, die Gemeinden, die wir gehen, du und ich, ist ja auch Gehorsam ein wichtiger Faktor. Und ich habe aber auch gemerkt, dass das sehr stark auch kommt von dort, unsere Pastoren kommen ja aus Brasilien und dass dort auch das sehr großer Wert drauf gelegt wird, wie Gehorsam kultiviert wird und deswegen finde ich das halt auch spannend, weil das halt, ich finde so die Einstellung, die du hast, ist ja vollkommen richtig, aber sie ist halt heutzutage in der modernen christlichen Welt sehr untypisch, wenn man, also bei den Leuten, die jetzt nicht wirklich voll Klaus mit Gott gehen, das ist, ich finde es so, Wie sagt man, es ist so ein wichtiges, so eine wichtige Charaktereigenschaft zu haben, dass man sagt, man ist Gottgehorsam, weil wenn man im Zentrum von Gottes Willen für sein Leben sein will, dann musst du ja voll bereit sein zu sagen, hey Gott, ich gebe alles auf, um diesen Schritt zu gehen und ich glaube, dass die meisten Geschichten, die wir ja hören, dieses Buch Gott ist keine Reile, diese krassen Leute, die haben einfach all in und ich glaube, das ist dieser Faktor. Ich glaube, Gehorsam ist so eine Eigenschaft von dem All-In, würde ich mal sagen. Ja, wenn wir jetzt weiter schon zu der Story, die du gerade gesagt hattest. Du hast ja gesagt, du hast gerade erzählt, woher du wusstest, dass das das Go ist.
Sophia
00:19:56
Genau. Gut, also ich war ja im Gehorsam im Physikstudium und jetzt im Gehorsam ging die Tür zu sozusagen oder im unfreiwilligen Gehorsam. Und dann war die Frage, aber darf ich nach München, Gott? Ist das für mich die Stadt, wo du mich haben willst? Und da war ich auf dem Weg zu einem Familientreffen. Es war stockduster und ich saß in einem Reisebus und ich habe geschlafen und ich habe schon früher in meinem Leben so einen Punkt gehabt, wo ich die Weisung Gottes so wie gesucht hatte, nämlich als es darum ging, wo ich Physik studieren soll. Und das heißt, ich wusste schon, damals hat Gott zu mir durch die Psalm gesprochen, wo es heißt, hey, ich will dich mit meinen Augen leiten. Und ich hatte damals in der Not heraus wirklich die Augen geschlossen und geguckt, wo schaut Gott hin und habe verschiedene Städte bereist und habe dann wie in Konstanz damals, als ich in Konstanz war, gemerkt, krass, wenn ich hier stehe, dann merke ich, ich spüre richtig den Blick Gottes auf mir. Ja, ich kann es gar nicht alles beschreiben und dann war klar, von all den Städten diese war es, das war ganz, ganz klar für mich und so bin ich dahin und jetzt kannte ich die Art schon, dass Gott auch so führen kann, dass ich wie aktiv seinen Blick suche und dann auch wie merke, wo er hinguckt und dann merke, wenn ich in seinem Blick, also wenn sich das kreuzt und das Witzige war, dass das schon so geschult war, obwohl es jetzt acht Jahre später war. Als ich dann nachts gefahren bin, ich bin eingeschlafen in diesem Bus und plötzlich habe ich genau dieses Gespür wieder gehabt, dass ich merke, krass, hier guckt Gott hin, wenn er auf mich schaut. Ich bin wach geworden und habe erst mal mein Handy rausgedacht, was ist das für ein Ort, weil hier wartet Gott auf mich, er will mich mit seinen Augen leiten und hier schaut er hin, wenn er mich sieht oder sucht. Und dann sind wir wirklich, ich glaube, drei Kilometer vor München gewesen und dann war für mich klar, krass, Gott wartet in München auf mich. Und dann gingen die Türen wie Butter auf. Also als ich das wusste, hatte ich mich aktiv in München beworben und das war wirklich so, diese Firma hat mich angeschrieben, die hat gemeint, egal wo sie sind, wir fliegen sie ein. Ich war nämlich gerade bei einer Studiosession für ein neues Album und die haben gesagt, wir fliegen sie für das Bewerbungsgespräch ein, wir wollen sie unbedingt, wir machen das, bla bla bla. Also ich hatte innerhalb kürzester Zeit die Zusage mit einem Traumjob, den ich mir selber zusammenstellen durfte und dann war für mich klar, dann geht's schnell. Ja, krass.
Benny
00:22:09
Jetzt kommt eine knackige Frage dann. Du merkst, die Tür für dich ist voll aufgegangen und der Job hat drei Monate gehalten. wie das würde auf den ersten Blick wie Gegensätze sprechen, wie navigierst du das so innerlich, also ich würde da voll für mich ist so Gott ist treu und Gott ist ja nicht, Gott wusste ja schon wie lang es läuft, aber als Mensch ist man ja erstmal ein bisschen verwirrt erzähl mal so ein bisschen, wie war das dein innerer Welt so weil du gemerkt hast, die Türen sind alle aufgegangen Aber am Ende hat es dann nur drei Monate gehalten, was...
Sophia
00:22:52
Das ist eine wirklich gute Frage. Das ist echt eine gute Frage. Also das war durchaus ein reales Problem, aber weil mir so klar war, dass Gott mich dort haben will, es hat mich, also it hit me hard, wie soll ich sagen, es hat mich schon enorm getroffen, ich habe damit echt nicht gerechnet, weil der Start war so einfach dort, es war so klar, dass Gott mich hier haben will und plötzlich bin ich voll gegen die Wand geduscht und dachte so. Okay und dann kommt immer dieses, habe ich mich verhört? Wo ich dachte, nein, und das war das Besondere, es kamen diese Fragen, aber ich wusste, nein, das war ein göttlicher Start, das muss ein göttliches Ende haben auch und das Coole war, genau, weil ich mir im Vorhinein so die Mühe gegeben habe, ich laufe im absoluten Gehorsam, ich mache keine Ego-Nummer hier, das hat mir den Frieden in der Situation gegeben, weil ich hatte dann ganz andere Baustellen, das Problem war, wie diese ganze Sache in der Probezeit eingeleitet war, hat bei mir für Kämpfe gesorgt, wo ich aufpassen musste, nicht bitter zu werden gegen Kollegen und Prozesse, das heißt, dann war mein Problem jetzt nicht zu sagen, Gott, bin ich hier richtig? Weil der Punkt war gesetzt, ich bin richtig. Die Frage war dann eher, wie gehe ich damit um, dass Leute nicht d'accord sind, dass ich hier bin. Und da habe ich dann echt auch Freunde angerufen, das ist dann immer gut, Freunde um Rat zu fragen. Aber ich muss sagen, also der Punkt, das zu hinterfragen, da war ich wohl behütet. Aber gleichzeitig ging es dann darum, jetzt nicht einfach die Zelte zusammen zu packen und zu gehen, sondern zu sagen, ich bin von Gott gesetzt und dann verteidige ich meinen Ground auch. Und das war dann so meine neue Challenge dort vor Ort. Und da dachte ich, okay, das ist jetzt Bibelschule live, du wolltest Full-Time Ministry und jetzt bist du hier an einem Ort und musst einfach genau Hardcore-Bibel praktisch im Alltag leben, wo wenige Leute diese biblischen Werte vertreten. Und da dachte ich, okay, here we go. Challenge accepted.
Benny
00:24:36
Das ist dann schon so wie durch einen Fleischwolf. So ein bisschen, man wird wirklich gepresst und man sieht dann, in solchen Momenten sieht man immer, wie sehr, wie reif ist man als Christ, wie mündig ist man als Christ. Ich hab das, eine Sache, die Als ich noch nicht verheiratet war, da bin ich morgens ins Frühgebet gefahren. Frühgebet ist bei uns eine Veranstaltung in der Gemeinde, für die es nicht wissen, wo wir morgens Gebet haben. Es geht um 5.30 Uhr und 6 Uhr los. Für die Leute, die nicht im Frühgebet dienen, sonst um 5 Uhr. Und das ist dann so gewesen, ich bin oft hingefahren in der Früh und dann hatte ich ja niemanden mit mir redet. Und deswegen, ich dachte immer so, ich bin so auf einem voll geistlich reifen Level und so. Und dann habe ich mal gemerkt, wenn es mal ist, wie jemand es ist, wenn ich mit meiner Frau zusammen ins Rückgebet fahre und ich habe meine Ruhige.
Sophia
00:25:32
Sorry, ich habe alles das Glas fallen lassen.
Benny
00:25:34
Alles gut. Und dann merkt man auf einmal, ui, da redet jemand mit mir und ich will eigentlich meine Ruhe haben. Und dann merkst du sofort, wie reagierst du in solchen Momenten. Und das ist so, ich merke, ich finde, das kann man so alles im Leben vergleichen. Man ist an einem Punkt, wo man denkt, okay, man ist vielleicht reif, man hat gewisse Qualitäten, Charakterqualitäten, aber die wurden auch nicht getestet. Und dann kommst du in einem Moment in so einen Fleischwolf, wo du nachher merkst, jetzt schauen wir mal, wie authentisch ist der Glaube. Es gibt ja dieses Bild, was voll oft verbreitet ist, eine Christenszene mit dem Orangensaft, wo doch voll viele sagen, wenn eine Orange gepresst wird, was kriegst du? Orangensaft. Wenn ein Christ gepresst wird, was kriegst du? Hoffentlich Liebe. Und ich finde, das ist so eine, und ich glaube, das ist so, auch was du gerade so beschreibst, auch sehr stark so Charakterschule bestimmt gewesen, oder?
Sophia
00:26:22
Ja, voll. Also ja, das hat tatsächlich ein Riesending losgetreten. Ich glaube, danach wurde alles gerüttelt und geschüttelt, was in meinem Leben bisher Bestand hatte.
Benny
00:26:35
Und ich glaube, so ist es auch, wenn man durch Herausforderungen geht als Christ, man merkt dann erst so stark, wo man noch Baustellen hat vielleicht oder wo man vielleicht an sich arbeiten darf, glaube ich. Und wie kommst du jetzt, du bist jetzt heute 2025, deine, war das eine Umschulung oder ein Studium jetzt, was du gemacht hast? Weil ich will, meine Frage ist quasi, wie kommt man von dem Punkt zu dem, wo du heute bist? Aber vielleicht, war das eine Umschulung, ein Studium, was, weil du hast ja schon studiert und du bist aber, du hast ja Physik studiert, aber hast dann Lehramt gemacht.
Sophia
00:27:17
Genau.
Benny
00:27:18
Aber du hast ja nicht komplett neu studiert, du hast irgendwie was anerkannt bekommen, oder?
Sophia
00:27:21
Richtig, man nennt es in Bayern und wahrscheinlich auch in den anderen Bundesländern den Quereinstieg. Wir haben momentan so einen Lehrermangel, auch damals, während ich eben noch berufstätig war dort in Ottobrunn und die Frage gleich noch mit elegant zu beantworten, weil ich die vorhin nämlich unbeantwortet gelassen hatte, weil du gefragt hast, woher überhaupt dieser Wechsel, weil Lehrer wollte ich nicht werden. Aber ich bin in München auch in eine brasilianische Gemeinde gekommen und wir haben, genau wie du gesagt hast, wir sind derselben Gemeinde, wir haben dieses Frühgebet und wir haben auch einmal im Jahr so den Klassiker, dass man sich selber einfach so eine Zeitfrist setzt, wir nennen das Kampagnen, indem man zum Beispiel irgendwie in einem Zeitfenster von 40 Tagen oder so einfach morgens mal am Stück betet und einfach aktiv den Herrn sucht. Und das hatte ich gemacht aus Gehorsam, auch aus Gehorsam.
Benny
00:28:09
Ich glaube, das wird der Titel von unserem Podcast.
Sophia
00:28:11
Come on, feiere ich. Wovon vielleicht schreckt es Leute ab, gehorsam, aber I like it. Und in dieser Kampagne, so Tag 39, ich weiß, unser Pastor liebt Gebetskampagnen, der kam so und meinte, okay, da könnten wir gleich nochmal 40 Tage dranhängen und ich war so, ich kann nicht mehr, ich kann echt nicht mehr. Und ich war dann zu Hause, also ich bin nach Hause gefahren und wusste, ich muss heute einen Tag freinehmen. Ich habe dann Überstunden von der Arbeit abgebaut, weil ich einfach irgendwie so müde war von den letzten Tagen. Und dachte so, jetzt gönne ich mir Schlaf, weil ich war für den Herrn da und habe gearbeitet. Gönn dir. Und das war echt der Moment, wo Gott sagte, nee, ich will, dass du die Seite vom Kultusministerium checkst. Von Bayern.
Benny
00:28:53
Das ist ja voll spezifisch.
Sophia
00:28:54
Das war wirklich sehr spezifisch. Das kannte ich auch aus dem Studium schon, diese Art. Und deswegen bin ich da sofort drauf angesprungen und wusste, ich glaube, das ist der Herr. Let's just check it. Und dann habe ich einfach, bin ich dem nachgegangen und dann stand da oben so fett auf dieser Kultusministerium-Website, dass Mathe- und Physiklehrer ganz dringend gesucht sind und dass die Bewerbungsfrist irgendwie noch fünf Tage oder so ist oder sieben Tage. Und ich dachte so. Nein, nein, nein, nein. Nicht mit mir. Das will ich ganz sicher nicht. Nicht nach der Uni, nachdem ich da so verwöhnt war und jetzt dort war. Aber dann dachte ich, okay, Gehorsam zieht sich so ein bisschen wie dieser Faden durch mein Leben. Und dann hatte ich mich da aktiv beworben. Und das war auch wieder lustig, weil so klar war, dass Gott das will. Also ich habe das mit einem Expressbrief, ich musste so Urkunden und Dokumente einfordern, das hat ewig gebraucht. Und dann habe ich es echt so kurz, bevor die Post schloss, vier Tage später, mit so einem irre teuren Expressbrief irgendwo hingeschickt. Und es hätte eigentlich gar nicht mehr pünktlich kommen können. Und die gemeinten, das kam zu spät, aber das ist nicht so schlimm. Also wir haben das gesehen, wir sind begeistert von ihnen und der Lebenslauf sollte bunt sein. Und meiner war schwarz-weiß, weil ich einfach keinen Farbdrucker zu Hause hatte. Und dann hat er gesagt, wissen Sie, wir sind doch eh so auf Umweltschutz, das rechnen wir ihnen zugute. Also die wollten wirklich, es war so ein richtiges, ob du willst oder nicht, du machst es. Und letzten Endes habe ich denen dann einmal abgelehnt, diese erste Zulassung, aber dann für den zweiten Durchlauf bin ich eingestiegen als Mathe-Physik-Lehrerin. Das lag daran, dass in meiner Arbeit noch ein Projekt nicht abgeschlossen war und ich wollte das Team da jetzt nicht so einfach verlassen. Und das war voll gut, weil der Herr hat da auch eine Gnade geschenkt. Aber ein halbes Jahr später bin ich dann da reingekommen und jetzt zu dieser Frage, wie die Ausbildung lief. Also letzten Endes wirst du dann ganz normal, wie jemand, der Lehramt studiert hat hinterher, wird dein Master wie dieses erste Staatsexamen, was die ablegen. Das wird ungefähr auf gleiche Höhe gewertet. Meine Abschlussnote aus dem Master entspricht der ersten Staatsexamensnote. Und gemeinsam arbeiten wir jetzt an Schulen für zwei Jahre. In Bayern sind es zwei Jahre und damit die längste Ausbildungszeit. Und in diesen zwei Jahren lernst du dann ganz normal, wie gehe ich mit Kindern um. Das kann man hoffentlich vorher schon.
Benny
00:31:05
Pädagogik halt.
Sophia
00:31:06
Pädagogik nochmal und Didaktik und jetzt so richtig den aktiven Unterricht. Und da bin ich dann ganz klassisch in der Lehrerlaufbahn gelaufen.
Benny
00:31:11
Okay, wow. Und seit wann bist du fertig?
Sophia
00:31:16
Seit Mitte Februar.
Benny
00:31:18
Oh, das ist ja jetzt, welchen Monat haben wir? Juni haben wir. So knapp. Wow, und ... Was ist jetzt so dein nächster Gehorsamsschritt? Bin gespannt.
Sophia
00:31:31
Habe ich ehrlich gesagt nicht.
Benny
00:31:32
Vielleicht gibt dir Gott jetzt mal ein bisschen einen Break.
Sophia
00:31:35
Du hast bestanden.
Benny
00:31:37
Ich glaube, Gott hat Humor. Wer weiß, was kommt. Jetzt haben wir so viel über Gehorsam geredet. Morgen wahrscheinlich hörst du.
Sophia
00:31:45
Ja, genau.
Benny
00:31:47
Ja, ach cool. Und ist es jetzt mit dem Lehrer so, bist du dann Klassenlehrer? Also hast du so eine eigene Klasse wirklich oder ist es so, dass du dann diese Fächer unterrichtest?
Sophia
00:31:59
Ich werde zukünftig bestimmt auch Klassenlehrerin sein, aber momentan stehe ich noch unter Welpenschutz. Also ich bin jetzt im Halbjahr verbeamtet worden.
Benny
00:32:08
Ach cool, du bist Beamtenstatus.
Sophia
00:32:10
Genau.
Benny
00:32:11
Wahnsinn.
Sophia
00:32:12
Wie jeder, also was heißt nicht jeder, das ist schon ein Privileg, dass ich das bekommen habe. Das hat Gott ganz toll geführt. Aber im letzten Endes ist es schon so, momentan unterrichte ich einfach nur Mathe und Physik. und habe jetzt nicht noch die, oder trage keine Verantwortung für eine Klasse zusätzlich.
Benny
00:32:26
Okay, ach krass. Und Mittelschule, Realschule, Gymnasium, was machst du?
Sophia
00:32:32
Gymnasium.
Benny
00:32:33
Gymnasium macht krass, das heißt sogar das Top-Level.
Sophia
00:32:37
Ja, wie man es nimmt, also es gibt naturwissenschaftliche Schulen, die haben ein ganz anderes Level an Mathe- und Physikunterricht als die Sprachwissenschaftlichen, wobei man das so auch nicht sagen kann. Also es heißt nicht, die, die Naturwissenschaften nicht können sitzen auf dem humanistischen Gymnasium, Und das kann man so nicht sagen, vor allem, weil ein Fünftklässler oft noch gar nicht weiß, wo es seine Begabung liegt. Aber stimmt, es macht mir auf jeden Fall super viel Spaß. Und vor allem so, je älter die Klassen sind, desto mehr genieße ich es.
Benny
00:33:01
Ja, und wenn du jetzt so die paar Jahre zurückschaust, dann sieht man ja schon so ein bisschen roten Faden. Wenn du jetzt Physik studiert hast, zurück in München gelandet bist und jetzt dann Lehreramt studiert hast und jetzt das lehrst, Ist ja schon so ein bisschen so ein roter Faden, als würde Gott... Von Anfang an gesagt haben, du gehst dorthin, lernst es, jetzt kommst du nach München zurück, machst es. Das ist doch schon eigentlich ganz cool zu sehen, oder? Also ich glaube, das ist dann spannend, würde ich einfach mal sagen.
Sophia
00:33:37
Also ich finde es cool, dass du es siehst, weil für mich ist die Hauptfrage immer so, Herr, ich verstehe gar nicht, wie all die Puzzleteile, die du mir gegeben hast, jemals zusammenspielen sollen. Und so im Rückblick mag sein, also ich sehe rückblickend, dass Gott was vorhat, aber in die Zukunft habe ich mehr Fragezeichen als Antwortpunkte.
Benny
00:33:55
Ja, aber ich glaube, das ist auch ein guter Punkt. Also ein guter Punkt zu sein, wenn du in einer Position bist, wo du sagst, ey Gott, ich weiß nicht genau, wo es weitergeht und du bist immer auf dieser, weil wenn du jetzt, sagen wir mal, du wüsstest alles genau, wozu dann Glaube, weißt du? Also wenn du die ganze Zeit, ich weiß auch nicht, ob man da so an den Punkt kommt, wo man sagt, okay, du kriegst jetzt den Plan für den Rest deines Lebens sozusagen. Ich weiß nicht, ob Gott so arbeitet. Kann ich jetzt nicht sagen. Ich glaube, Gott gibt schon Verheißungen, man kriegt Prophezeiungen, hat er ja auch mit Abraham gemacht, was er über ihn ausgesprochen hat oder wenn er jetzt zum Beispiel Jesus über Petrus gesagt hat, hey, auf dir baue ich meine Gemeinde auf sozusagen, das waren auch so, aber das sind oft Sachen, finde ich, so ein bisschen abstrakt. Und dann wird das Ganze schon irgendwie. Also ja, so würde ich das sagen. Eine Sache, die ich noch voll interessant finde, ich weiß nicht genau, hattest du nicht mal erzählt, dass deine Family ist auch ein bisschen im Ministry unterwegs? Was machen deine Eltern oder deine Family?
Sophia
00:34:59
Meine Eltern sind auch kirchlich sehr engagiert, sind jetzt jahrelang in der Ältestenschaft gewesen. Bei uns auch in der Kirche, in der ich früher dann aufgewachsen bin. In München? In Baden-Württemberg. Genau, ich bin sehr jung von München weggezogen. Also ich war hier geboren, aber dann nach Baden-Württemberg gezogen, weil mein Vater dort beruflich hingezogen ist. Und er ist auch nach wie vor berufstätig und sehr viel weg und hart am Arbeiten. Und meine Mutter ist genauso hart am Arbeiten, aber sehr viel im kirchlichen Bereich. Also eher dort. Und das heißt, sie hatten sowohl die lokale Kirche vor Ort, die sie mitgetragen haben, aber zusätzlich ungefähr, als ich so 16 war, ich weiß nicht, vielleicht auch ein bisschen früher, haben meine Eltern so Feuer gefangen für einen indischen Dienst. Die haben einfach gesehen, wie gut er den Menschen tut und wie wenig wir ihrer Ansicht nach davon hier in Deutschland haben, von diesem christlichen Dienst aus Indien, dass sie gesagt haben, wir würden gern mit euch partnern, um das in Deutschland wie freizusetzen und laufen da jetzt seitdem, seit damals auch kontinuierlich treu darin und haben so verschiedene Bibelschulen pro Jahr, wo sie auch Mentoren und prophetisch reinsprechen und Leute einfach so in ihre Berufung pushen, sage ich mal. Und da bin ich, also quasi sehe ich mich selber auch so ein bisschen als so Ministry-Kid, die so die Kinder, die so Ministry aufwachsen.
Benny
00:36:12
Ja, es gibt auch MK und PK, sag mal doch. Oh, was ist PK? Es gibt Missionary-Kid und Pastoral-Kid.
Sophia
00:36:20
Ich bin definitiv, ich weiß gar nicht, was ich da bin. Keine Ahnung. Auf jeden Fall ein C-Kid, ein Christ-Kid.
Benny
00:36:28
Ja, spannend und Ist es dann so, dass du auch im Dienst bei deiner Elternergemeinde, also warst du viel im Dienst bei denen?
Sophia
00:36:37
Absolut. Also ich meine, wir haben da früher gelebt, so gefühlt. Also sonntags waren wir sowieso dort, aber dann waren ständig Konferenzen. Wir hatten, lass mich nicht lügen, Mama hat es neulich hochgerechnet. Ich glaube, wir hatten irgendwie 53 Nationen. Mama, wenn du das siehst, schreib mal in die Kommentare, ob das 53 Nationen waren oder ob deine Tochter hier was Falsches erzählt. Nationen am Tisch sitzen, weil die Gastsprecher der Gemeinde immer bei uns auch gewohnt hätten. Und die haben dann immer alle erzählt und wir saßen da. Also so, damit sind wir immer aufgewachsen, aber es ging unter der Woche eben durch die Gäste, die wir hatten, gerade weiter. Also es hörte nie auf.
Benny
00:37:11
Ja, und du hast ja lange Zeit ja auch in einer gemeindlichen Konstanz gedient. Und diese, willst du, sollen wir es bei Gemeinde belassen oder willst du auch den Namen. Willst du wissen, dass die Leute wissen, wo es war oder willst du einfach nur Name? Das darf mir einfach nur Gemeinde sagen.
Sophia
00:37:30
Je nachdem, was du fragst, können wir den Namen gerne droppen oder nicht.
Benny
00:37:34
Wenn ich es einmal gesagt habe, ist es ja zu spät.
Sophia
00:37:36
Es ist kein Geheimnis. Ich bin viel zu oft irgendwo auf Fotos gewesen.
Benny
00:37:39
Ja, absolut. Ich meine, aber wenn man dich auch, wenn man auch schaut, du bist ja auch bei vielen Liedübersetzungen dabei gewesen. Aber mein Punkt ist ja der, du warst ja lange bei der Gemeinde in Konstanz unterwegs.
Sophia
00:37:52
Bei Hillsong Church.
Benny
00:37:53
Genau. Äh, genau. Und ... Deine Story war doch, du warst ja nicht immer im Lobpreis. Lobpreis ist ja einer deiner Leidenschaften, worauf wir ja heute noch zu sprechen kommen werden. Aber du warst ja davor, glaube ich, ich weiß nicht, wie das, heißt das Stage-Team? Wie heißt es?
Sophia
00:38:12
Ja.
Benny
00:38:14
Genau, du warst ja im Stage-Team vorher. Aber mich würde ein bisschen interessieren, wie kommst du von der Gemeinde von deinen Eltern zu Hälsern?
Sophia
00:38:25
Boah, das ist eine gute Frage.
Benny
00:38:26
Sind es die gleichen, beides?
Sophia
00:38:28
Nein, ganz anders. Ganz anders, okay. Ganz anders. Also ich mache das hier ganz raw, Sophia live. Ich kam aus einer, also ich habe katholisches Abitur gemacht und noch ganz kurz, ich weiß, für manche wird es jetzt zu viele Themen gespringen, aber ich habe ja vorhin gesagt, ich wollte den Physikpreis gewinnen. Ich hatte damals am Abi nicht den Physikpreis gewonnen, sondern den katholischen Kirchpreis. Und alle im Raum so völlig erstaunt, weil ich war eine der ganz wenigen, die nicht katholisch war in diesem Ort und hatte deswegen auch große Schwierigkeiten früher, also es war nicht einfach für mich. Aber ich bin in einer fast reinrassigen, charismatischen Gemeinde groß geworden. Da geht es eher ein bisschen wilder zu und die Gottesdienste sind jünger.
Benny
00:39:02
Was heißt reinrassig? Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Sophia
00:39:06
Ach so, ja gut, das ist so ein Scherz, wer mich kennt. Also im Sinne von, die sind so richtig charismatisch unterwegs, meine ich damit. Die haben ewig ausgedehnte Gottesdienste. Du weißt nicht, ob die um 1 Uhr endet oder um 5 Uhr und dann beten die ganz lang. Und Lobpreis könnte in jede Richtung gehen. Also so ist es sehr offen gehalten, das meinte ich damit. und war aber, wie gesagt, im katholischen Abitur auch fest verankert. Und dann jetzt, Hilsong ist ja im Bund Deutscher Pfingstgemeinden, Und als ich jetzt nach Konstanz kam für Studium, wusste ich zu dem damaligen Zeitpunkt gar nicht, dass Hillsong auch eine Kirche ist.
Benny
00:39:40
Was dachtest du?
Sophia
00:39:41
Ich kannte die Musik. Ich kannte so One Way.
Benny
00:39:45
Der Klassiker.
Sophia
00:39:46
Und da dachte ich mir so, die bringen mal frischen Wind. Ich war so dankbar für den frischen Wind. Und ich habe vor Musik in Ellwangen auch viel gespielt. Auch tatsächlich die Eventmanager unserer Stadt haben uns auch ab und zu so angeheuert. Und dann haben wir da auch Lobpreismusik und zwar Hillsongmusik gespielt. Und ich habe damals sogar in mein Tagebuch geschrieben, oh Gott, mich zieht es dahin, ich würde so gerne mal mit denen kooperieren. Aber ich kann nicht mal Musiktheorie, also das ist nur so am Rand. Ich wusste, not gonna happen. Aber dann, als ich jetzt nach Konstanz kam, bin ich auf diese Kirche aufmerksam geworden und war dann dort. Und das ist jetzt so ein ganz anderes Feld. Also ich bin da wirklich nur hin, weil Konstanz selber nicht so ein Riesenkirchenumfeld hatte. So groß ist die Stadt auch nicht. Und dann dachte ich, da fange ich jetzt mal an und war dann dort. Und das war natürlich erst mal ein Kulturschock für mich zuvor, weil erstens war ich so begeistert, dass diese Band auch eine Kirche hat und die spielen diese Musik dort und die hat mich so bewegt und beschäftigt und geprägt. Und gleichzeitig war ich komplett konfrontiert, weil ich Sachen am Anfang aufs Äußerste verurteilt habe. Ich dachte, also das ist ja überhaupt nicht niveauvoll und überhaupt nicht gehaltvoll. Und ich glaube, die Leute haben gar nicht gecheckt, was eigentlich das Evangelium ist, weil wo sind die vier Stunden Gottesdienste, wenn die hier so in anderthalb Stunden abgefrühstückt werden. Und so das, also da war ich am Anfang super überfordert, weil ich dachte, darf man das, soll man das, will ich das? Und so habe ich mich dann da aber eingewöhnt, weil auch da irgendwann Gott gesagt hat, ich habe dich dort gesetzt.
Benny
00:41:14
Ja, und wie kam es dazu, dass du... Vom Stage-Team ins Worship-Team gekommen bist?
Sophia
00:41:23
Genau, und dann irgendwann habe ich gesagt, also sie werben sehr dafür, dass man in einen Gottesdienst geht und in einem aber auch dient. Man nennt das in einem Empfang und im anderen helfe ich dann mit. Und dieses Helfen hilft enorm für ein Zugehörigkeitsgefühl. Und dann habe ich gesagt, okay, was für eine Begabung hätte ich? Kinderdienst fand ich jetzt nicht so spannend oder irgendwie das Flyer-Team hätte ich alles gemacht. Aber weil ich so die freie Wahl hatte und sie im kreativen Bereich gesucht haben, haben sie gesagt, komm doch zu uns ins sogenannte Creative-Team. Also alles, was sich rund um Design und Deko und Musik eben auch dreht. Und da dachte ich, cool, das würde mir, glaube ich, Spaß machen. Und dort war innerhalb dieser Kategorie von Creative, war eben rund um die Bühne gerade das Stage-Team, da super Mangelware sozusagen. Und da haben sie gesagt, hey, wenn du gerade Interesse an der Kooperation mit der Band hast, dann fang doch mal bei Stage an, weil dann siehst du auch, wie Prozesse ablaufen, du kannst voll viel beobachten, du lernst, wie dieses Team denkt und funktioniert. Rein technischer Aspekt eigentlich. Und da habe ich dann angefangen. Und kurz vielleicht, was macht Stage? Also das Wort Stage, was ja auch Bühne bedeutet, kümmert sich quasi so drum, dass es der Band gut geht während der Proben, aber insbesondere auch während des Gottesdienstes. Hören sich die Musiker gut? Ist jemand eine Seite gerissen? Brauchen die einen Kaffee in der Probe?
Benny
00:42:38
Wer kümmert sich um Stage-Team?
Sophia
00:42:40
Genau. Endlich fragt mal jemand. Ja, also wenn du alles richtig gemacht hast, dann sieht man das Stage-Team am Sonntag eigentlich genau nicht. Die sind eher unter der Bühne oder hinter dem Vordergrund.
Benny
00:42:51
Nur wenn sie das Pult vortragen, oder?
Sophia
00:42:52
Genau da sieht man sie. Gut beobachtet.
Benny
00:42:56
Mein Leben war Hillsong, weil meine Family halt auch aus Australien kommt. Deswegen war ein anderes Thema.
Sophia
00:43:01
Wart ihr dort, auch in der Gemeinde?
Benny
00:43:04
Wir sind schon hier geboren und aufgewachsen. Aber wir haben halt einfach immer Hillsong gehört. Immer die ganze Zeit. Alle Alben. Ich habe, glaube ich, bis ... Bis Aftermath hatte ich, glaube ich, jedes Album auf CD von Hilsung United. Und deswegen, ich habe als Kind Hilsung geliebt und die Musik wirklich gesuchtet und ich konnte so viel auswendig.
Sophia
00:43:32
Wusstest du, dass es eine Kirche ist auch? Ja.
Benny
00:43:35
Ja, also ich meine, wir waren auch 2009, wir sind ja, glaube ich, ich bin 1993 geboren und ab ein paar Monaten, wo ich alt war, bin ich alle zwei Jahre nach Australien geflogen. So wirklich, also wirklich regelmäßig, weil meine Mutter kommt aus Australien, mein Vater ist Deutscher und wir haben als Kinder haben wir die doppelte Startsweg geschafft und deswegen sind wir voll auch nach Australien geflogen. Und 2009 waren wir dann in Sydney bei beiden Campus, was ist Plural von Campus?
Sophia
00:44:03
Campus haben wir immer gesagt, wir wissen auch nicht.
Benny
00:44:05
Ob es stimmt. Ja genau, bei Hills waren wir und dann bei dem in der Stadt. Genau und dann, da habe ich dann gelernt, ah Hills Life Church Center, hieß es ja vorher. Aber weil der Ort Hills heißt, heißt es Hillsong. Das wusste ich vorher dann auch nicht. Das war ganz lustig. Und genau, das war ganz cool da zu sehen, wie die Hillsong Church so funktioniert. Da saßen wir ganz oben. Das war so meine erste Erfahrung mit einer Megachurch. Ganz oben, ganz richtig weit hinten. Und das ist ja ein riesiges. Also der Campus in Sydney, also in Hills ist ja richtig riesig.
Sophia
00:44:40
Wie viele waren da damals?
Benny
00:44:41
Keine Ahnung. Weiß ich nicht. Aber es ist auf jeden Fall für mich, Ich war da aber auch 16, 15, 16, das heißt, keine Ahnung mehr, wie, wie, was, wo, wie viele Leute da waren, aber ich weiß noch nicht, das hat sehr imponiert. Und ich bin halt sehr mit Hillsong aufgewachsen, deswegen als Kind habe ich Hillsong voll, voll geliebt. Ähm, genau. Wie sind wir eigentlich jetzt drauf gekommen?
Sophia
00:45:02
Ich hatte Hilsung erstmal nicht so geliebt.
Benny
00:45:05
Ja?
Sophia
00:45:05
Ja, also ich war beeindruckt davon, aber ich kannte meine Form von Kirche und war noch zu unerfahren, um breitere Spektrum noch zu sehen.
Benny
00:45:14
Ja, wenn du mich jetzt zu Hilsung fragst, würde ich auch eine andere Meinung haben. Also es ist halt, ähm... Als Kind war ich, ich bin, seit 2004 bin ich jetzt in der CWG. Und, aber so richtig aktiv glauben, erst so 2013. So wirklich 2011 und dann 2013, das ist ein bisschen kompliziertere Story. Aber am Anfang, so die ersten Jahre, da ging es mir mehr so um die Musik. Da ging es mir gar nicht um Theologie. Da ging es mir gar nicht darum, wie funktioniert Church. Ich habe mich ja erst viel später bekehrt, das heißt, ich habe mehr so den Worship gehört, weil ich das kannte, weil ich so aufgewachsen bin, weil ich christlich aufgewachsen bin, in der Kirche war und meine Mutter hat gesagt, freitags entweder gehst du zur Jugend oder zu den christlichen Pfadfindern, sonntags in die Kirche, wenn nicht, gab es immer Stress, weißt du, man hat das einfach gemacht, um keinen Stress zu haben. Einfach, es war besser, der Mutter zu gehorchen, als Streit mit der Mutter zu haben, also hat man das gemacht. Bin ich freitags zur Jugend gegangen und danach bin ich dann mit meinen Freunden betrinken gegangen. So war mein Wochenende halt. Und dann erst viel später habe ich mich bekehrt, 2013, so voll. Und dann war das so, dass ich dann aber auch viel einfach in meiner Heimatgemeinde in der ZWG halt gemacht habe. Und dann, ich kannte auch die andere, ich kannte ICF, ist auch eine sehr große, für die es nicht kenne, ICF ist eine sehr große Gemeinde in Europa, ich weiß nicht, ob die auch außerhalb von Europa tätig sind, aber nur die kannte ich auch.
Sophia
00:46:51
Ich glaube, in Argentinien oder so sind die auch.
Benny
00:46:54
Ach, Chris. Und genau, das heißt für mich jetzt so, jetzt nach, wenn ich mich jetzt als nach ein paar Jahren erfahren als Chris und so, wo ich ein bisschen so auch eine eigene Meinung habt zu gewissen Dingen, würde ich sagen, würde ich Hölzern anders bewerten als damals, aber ich würde sagen, dass der Lobpreis, den sie gemacht haben, bis zur Krise vor ein paar Jahren, für die, die jetzt zuhören, ich habe gerade Gänsefüßchen gemacht beim Wort Krise, würde ich sagen, den Lobpreis bis sie bis dahin gemacht haben, immer noch in Hammer sägen und wie die sie Church machen, ist jetzt nicht mein Ziel, würde ich sagen. Aber ich würde nie so weit gehen, mir das Recht rauszunehmen, es zu bewerten. Weil ich denke, wir als Kinder Gottes sind nicht berufen, um Kirchen zu beurteilen oder zu sagen, die machen es richtig, die machen es falsch. Es ist Kultur, das mega wichtig ist. Kultur ist wichtig und die Offenbarung. Das ist für mich so ... Die einen haben die Offenbarung, die einen haben die Offenbarung, die eine sind der Fuß, die andere sind der Hand. Das heißt, warum soll ich jetzt als Fuß zum Mann sagen? Ich brauche den nicht, wie der Apostel Paulus gesagt hat. Deswegen werde ich nicht sagen, hey, Hellsong ist schlecht oder so. Ich würde sagen, das ist jetzt nicht die Kirche, die ich mir für mich selber aussuchen würde, wo ich hingehe. Aber meine ganze Familie zum Beispiel ist bei Hillsong und ich weiß, dass sie es lieben und ich weiß, dass sie es da voll aufblühen, das heißt ich glaube an sich definitiv die Church ist richtig gut, was sie machen ist richtig gut aber es hat nicht die Church für mich und deswegen würde ich halt sagen, okay die Musik, den Lobpreis, den höre ich aber den Rest weiß ich jetzt nicht so für das, was sie stehen, für das, was sie lernen ob ich bei dem Ganzen oder wie sie es machen mitgehen würde. Genau, aber wie gesagt, ich würde nie eine Kirche und ganze Schöne überhaupt öffentlich, jetzt mehr als auch öffentlich sind, kritisieren. Das würde ich mir niemals das Recht rausnehmen, weil ich gar kein Recht habe, das zu sagen, dass sie irgendwas falsch machen. Weil ich glaube, dass sie einfach eine Gifts-Offenbarung haben und der sind sie treu. Und ich finde, dafür kriegen sie ihren Lohn im Himmel. Genauso wie wir bei uns in München in der CBG diese eine Offenbarung haben. Und dafür dann hoffentlich den Lohn von Gott kriegen würden. Und so existieren wir parallel, glaube ich. Meine Mutter zum Beispiel, die hat schon immer gesagt, wenn Hillsong nach München kommt, dann geht sie nach Hillsong. Und für sie ist es aber auch so, das ist halt von ihrem Heimatland. Sie kommt aus Australien. Für sie ist, das ist die Gemeinde, die ihre Kultur in der DNA hat. Und als Hilsung nach München kam, ist sie in Frieden, ist sie von dann der Gemeinde, wo sie war, gegangen und es war absolut okay und ist in Frieden gegangen und ist dann zu Hilsung gegangen und ist halt glücklich. Und ich glaube halt, dass das einfach so wichtig ist, dass man wenn man über Gemeinden redet, dass man halt einfach Aufpasst, was man halt sagt, finde ich, weil jeder hat ja eine andere Offenbarung. Selbst, wenn wir jetzt zum Beispiel anschauen, um es ganz krass zu sagen, es gibt gewisse Bewegungen, die ja voll abgehen mit gewissen Dingen, die ganz klar nicht biblisch sind Aber wenn wir die Bibel anschauen, dann sehen wir, dass ich weiß nicht genau auswendig jetzt, welcher Engel das war, aber er hat auch gesagt er wird den Satan nicht verfluchen, als er mit ihm gekämpft hat, also diese Mentalität von Ehre, weißt du? Und ich glaube, als Kinder Gottes sollten wir auch diese Mentalität haben, dass wir unsere Geschwister ehren, wenn man sogar Feide nicht verflucht. Wie viel mehr dann nicht Andere Gemeinden oder andere Geschwister, die was machen.
Sophia
00:50:53
Ja, ich denke halt vor allem, das ist in Deutschland immer so wichtig, dass man zu allem eine Meinung hat. Und dann muss plötzlich jeder Christ sich informieren, was für eine Meinung er zu welcher Kirche hat. Wo ich denke, ich werde halt im Himmel nicht danach gefragt, was für eine Meinung ich bezüglich all dieser Kirchen hatte, weil ich muss die Herzen nicht prüfen. Und deswegen muss ich sagen, gerade wenn Leute in der Öffentlichkeit irgendwie die Qualität einer Kirche diskutieren, das interessiert mich irgendwie auch wenig. Nicht, weil ich mittlerweile selber so gefestigt bin im Wort Gottes, dass ich persönlich für mich mit dem Wort Gottes gegenprüfe und dann so handele, dass ich Gott-Rechenschaft ablege und nicht irgendjemand anderem. Und alles andere tue ich aus einer Liebe zu Gott. Ich gehe in die Kirche, weil ich Gott liebe und ihm das wichtig ist, dass ich die Versammlung der Heiligen nicht verschmähe oder verpasse. Und dann sage ich Gott, wo siehst du mich am Sonntag? Wo soll ich sein? Und dann gehe ich in seinem Wort seit wie viel? Fünf oder sechs Jahren jetzt in die CBG, weil ich weiß, dass es ihm wichtig ist, dass ich dort bin und nicht, weil ich mir die rausgesucht habe, weil Sophia denkt, die hat es jetzt drauf und die andere nicht und ich glaube, da ist bei uns manchmal das Bild, so ich suche mir eine Kirche, passt irgendwie nicht mehr in mein Weltbild rein, weil in welchem Reich diene ich denn? Also die nicht im Gottesreich oder die in Gott in meinem Reich? Aber damals muss ich sagen, deswegen habe ich es vorhin so betont, also in der Vergangenheit, aber ich hatte damals ein sehr schlechtes Bild auf die Kirche, weil ich diese Offenbarung noch nicht hatte und dachte, so kann es doch nicht gehen und da kriegt ja der Heilige Geist gar keinen Freiraum und in 90 Minuten Und das ist doch niemals möglich und das ist doch so und so. Aber dann, wie man so meinen Lebenslauf sieht, bin ich aber auch acht Jahre dort gewesen. Und ich habe ja vorhin schon gesagt, wirklich dann für lange Zeit auch mehr als 25 Stunden die Woche. Das war nicht mehr nur so ein, also da hat mich niemand so gezwungen, sondern ich habe irgendwann dann diesen entscheidenden Moment gehabt, wo ich... Wirklich Christus darin gefunden habe. Und das war der Moment, wo ich mich in diese Kirche schwerst verliebt habe. Und ich glaube, da ist ein Takeaway für mich, dass ich mir so denke, also wir sagen im Christentum, wenn wir über Kirchen sprechen, die Bibel spricht selber davon, dass die Kirche quasi der Leib von Christus ist. Aber er selber ist das Haupt. Und es ist ja so, wenn ich mit dir spreche, dann schaue ich ja auch nicht, ob mir dein kleiner Finger gefällt, sondern ich schaue dir in die Augen.
Benny
00:53:00
Ja, aber das ist schon schön.
Sophia
00:53:01
Ich mag die auch. Und deswegen ist es auch so, wenn ich eine Kirche gehe, dann schaue ich ja nicht, ob mir die Kirche gefällt, sondern ich schaue Christus in die Augen. Und er ist dort. Und das heißt, das liebe ich so, dass ich neuerdings eher so das habe, dass wenn ich in Gottesdienste gehe, ich überall am eifrigsten damit beschäftigt bin, einfach Jesus darin zu suchen, um dann in diesen, großen Genuss zu kommen, ihm darin zu begegnen und ihn zu sehen. Völlig egal, was für ein Gebäude predigt oder Kirchenkultur das dann ist. Und der Lohn ist, dass ich Jesus dann auch sehen kann. Und das ist das, wofür ich dort bin. Und genau deswegen, damals war das eben nicht so. Ich habe ganz viel auf Regeln und Sachen geguckt, aber mittlerweile habe ich auch da in meiner Zeit bei Hilsung voll dazugelernt und war wirklich, wie gesagt, schwer verliebt.
Benny
00:53:48
Ja. Wie bist du da gekommen davon? Du hast ja vorher gesagt, du würdest gerne kooperieren mit die. Hattest du zu dem Zeitpunkt noch die inneren Konflikte mit Hilsung oder waren die da schon?
Sophia
00:54:00
Ja, also das Ding ist, ich konnte mit vielen der Kirchenkultur nichts anfangen oder habe es aufs Äußerste verurteilt. Aber im Lobpreis hatte ich am wenigsten Einwände. Beziehungsweise es gab einen anderen Punkt im Lobpreis, der mich, also ich habe es super geliebt, aber es gab einen Bereich, der hat mich so massiv gestört, dass ich dachte, vielleicht komme ich einfach rein und verändere den. Aber das Lustige ist, dass wir Deutschen immer so denken. Das gefällt mir nicht, ich gehe dahin und erkläre denen mal, wie es geht. Und das ist, glaube ich, echt so ein klassischer Fehler. Ich habe ab und zu mal so Ausbilder gefragt, hey, was ist so der klassischste Fehler, den du siehst, wenn junge Leute kommen? Und sie haben gesagt, fast alle kommen und erklären mir in der ersten Woche, wie wir unsere Prozesse optimieren könnten. Und das ist eine komplette Selbstüberschätzung. Also einfach eine falsche Selbsteinschätzung. Und ich bin aber auch dahin gekommen, dass ich dachte, ich ändere das einfach. Aber das Ding war, ich habe gemerkt, das geht nicht, indem ich einfach nur rumpöbel von außen und sage, hey, nur so ein Tipp von mir, No-Name-Person. Sondern was du machen musstest, wenn du wirklich was ändern willst, dann übernimmst du Verantwortung. Und das heißt, ich habe dann gesagt, ich werde Teil von Stage. Ich lerne, diese Leute lieb zu gewinnen, um vielleicht auch dann zu verstehen, warum mich Sachen so ärgern. Und habe dann gesagt, okay, dann baue ich jetzt Beziehungen und ich liebe die Leute mehr, als dass ich sie kritisiere. Und dann bin ich hoffentlich einfach selber die Veränderung, auch wenn der Preis ein ganz anderer ist. Weil der Preis ist jetzt, du dienst von morgens bis abends, du gibst da richtig Schweiß rein und weißt nicht, ob du zum Schluss einen anderen Outcome sehen wirst. Aber es hat mein Herz verändert und es hat vor allem mir enormen Segen gebracht. Und so habe ich versucht, von innen heraus Dinge zu verändern.
Benny
00:55:31
Und würdest du sagen, dass du... Wie kann man das sagen? Wenn du sagst, du hast versucht, Dinge von innen heraus zu verändern, würdest du sagen, du bist hingegangen mit der Intention, was zu verändern und am Ende hast du die Sachen geliebt, die dann da waren oder hast du schon wirklich dann auch Sachen optimiert, so wie du es ursprünglich am Anfang wolltest?
Sophia
00:55:54
Wir haben wirklich Durchbrüche gesehen in Bereichen, die mir wichtig waren. Ich habe zum Beispiel ein, ja, ich glaube, vor war es so ein Ding, wir gucken einfach ganz stark, wie Sydney Sachen macht und dann machen wir sie einfach genauso einfach. Und das Problem war, ich war da so wild unterwegs vorher in Gemeinden und dachte, boah, wir hätten viel mehr Freiheit, wenn wir uns sowohl die Sachen bei dem Mutterschiff abschauen, aber auch selber unseren Kopf nutzen. Das war mir ganz wichtig. Und das kam dann auch. Also mittlerweile sind wir echt am Punkt, also auch jetzt, wenn ich mir den Content anschaue, den die Church so postet zumindest, auch wenn es vielleicht nur Highlights sein mögen, aber da denke ich mir, krass, das ist nicht mehr dieselbe Kirche wie damals. Und da hat sich enorm viel getan in einem Bereich, für den ich einfach ein besonders großes Herz hatte und gleichzeitig war es wie ein Geben und ein Nehmen, weil ich würde schon sagen, dass die Punkte, die mir wichtig waren, die haben Durchbrüche erlebt, aber die noch krasseren Durchbrüche hatte ich. Also ich bin maximal gesegnet gegangen, tatsächlich.
Benny
00:56:55
Und es ist bei... Bei Hellsong so, dass man, man kriegt so ein, wenn man jetzt einen Campus aufmacht, dass man, jetzt muss ich das Getränk kurz rausnehmen, weil ich ja gerade drauf bin. Es ist so, dass wenn du jetzt zum Beispiel sagst, hey, ich mache einen Campus in Konstanz auf von Hellsong, man nimmt den, ist es dann so, dass man dann so Vorgaben kriegt, hey, so muss es ablaufen oder kann man, man nimmt den Namen und es ist wie ein Franchise eigentlich, das ist, was ich frage. Es ist wie, ich mache ein McDonalds auf und ich muss das Logo von McDonalds nehmen, das Essen von McDonalds nehmen und ich muss die Stühle von McDonalds nehmen und das Bezahlsystem. Oder kann man sagen, man nimmt Hilzung und alles andere macht man. Also wie ist es so?
Sophia
00:57:36
Das kann ich deswegen nicht sagen, weil ich nicht bei den ursprünglichen Anfängen dabei war. Und Hilzung war vor Lakeside Church. Die waren schon eine Gemeinde, die von einem Pastorenehepaar gegründet wurde, die allerdings selber leidenschaftliche...
Benny
00:57:47
Freimuth und Joanna.
Sophia
00:57:48
Genau, Freimuth und Joanna waren selber auf dem College und haben gesagt, wow, sowas von der Atmosphäre und von der Leidenschaft, Freundschaft, das wünschen wir uns für Deutschland, das haben wir noch nie gesehen und wir wünschen uns ein Umfeld zu kreieren, in dem Leute auch so aufblühen können und das erzählen sie auch ständig und deswegen haben sie Lakeside Church gegründet und später wurde das einfach in Hilzung eingegliedert und wenn man Leute fragt, die bei Lakeside Church schon dabei waren, haben sie schon gesagt, danach gab es Vorgaben, es gab Sachen, die wir stilistisch nicht mehr gemacht haben oder keine Ahnung, irgendwie so vom Gottesdienstformat her oder auch die Art, wie man dann Leute irgendwie onboardet in Teams oder halt irgendwie so mit einbringt, Da haben sich schon Strukturvorgaben geändert, aber was da so genau war, da traue ich mich jetzt irgendwie nicht zu sagen, weil ich weiß auch gar nicht, ehrlich gesagt, was da Vorgaben waren. Das war nicht mein Bereich. Ich weiß eben nur, die neuen Lieder, die wurden immer auf Plattformen hochgeladen, wo wir schon Zugriff drauf hatten. Und da wusste ich, ah, das wird so der neue Songpool. Und der ist immer mehr auch aufgeweicht, aber das war am Anfang ganz stark Hillsong-Vorgabe. Und später hat sich das auch durchmischt mit anderen Worship-Songs. Aber das war, glaube ich, auch nicht, weil, also ich denke, das ist jetzt eine Mutmaßung, Aber ich glaube nicht, dass Sydney da so streng Vorgaben gemacht hat, sondern wir gesagt haben, hey, wir sind eine junge Gemeinde, die sind da seit Jahren drin. Wir wollen ja mit ihnen zusammen kooperieren, deswegen lass uns an sie dran gewöhnen und deswegen lass uns machen, was sie machen. Also das war, glaube ich, mehr so unser Versuch, uns da auch dran zu binden. Okay.
Benny
00:59:11
Und du warst ja dann im Worship bei Hisong. Und erzähl mal so ein bisschen, nimm uns mal so auf die Story von ganz von Anfang. Du hast angefangen beim Worship. Wie war so deine Experience da?
Sophia
00:59:30
Da relativ, irgendwie habe ich so das Gefühl, mein Leben mag Quereinstiege, weil also es gibt jetzt nicht… Und Gehorsam. Und Gehorsam. Quereinstiege und Gehorsam wäre doch ein witziger Titel. Nee, aber auch da war es so, also es gibt jetzt nicht wie so eine Karriereleiter, die man als Worship-Leiter hochsteigt oder so. Aber ich meine, es ist schon sinnvoll, Leute, die man nicht kennt, erstmal lieb zu gewinnen und ihnen wie so ein Vertrauen vorzustrecken und dann zu gucken, ja, wie sind sie vom Charakter oder auch, haben sie überhaupt Kapazität und so. Und das einfach für eine Weile zu beobachten und dann auch zu gucken, wie sind die musikalisch so drauf, wo ordnet man die denn ein, weil nicht jeden sollte man gleich als Lobpreisleiter wohin stellen. Und so hat sich schon so ein gewisses, ja, einfach so eine gewisse Vorgehensweise etabliert, sage ich mal, wo eben Leute so neu erstmal so in den Randflügeln stehen, um zu leiten und dann so langsam mehr und mehr Verantwortung bekommen über die Zeit und dann auch sicherer werden in dem, was sie tun. Und dadurch, dass ich bei Stage war, habe ich diesen Prozess ja wirklich ein Jahr lang auch von der anderen Seite gesehen und wusste, wie das läuft. Ich wusste, so und so wird es und ich bin im musikalischen Bereich, eigentlich sehe ich mich noch mehr als bei Stage, aber so ist es. Und das Witzige war, dass dann irgendwann bei einer dieser Abende, wo wir geprobt haben, einer so einen Scherz gemacht hatte und meinte, hey, schickt mal mehr Lieder ein, weil wir haben keine mehr. Und ich dachte mir so, ja, vielleicht ist das echt eine gute Idee. Also ich glaube, ich weiß nicht mehr genau, wie es war. Ich glaube, ich wusste schon, dass es irgendwie ein Scherz war. Aber ich dachte mir so, ich habe so viel Songmaterial zu Hause geschrieben. Vielleicht segnet es dir wirklich. Also meine Idee war nie, mich dadurch zu promoten. Aber ich dachte immer, hey, vielleicht hilft Ihnen das wirklich. Ich habe mir nie drüber nachgedacht. Ich habe das Zeug, das liegt einfach nur zu Hause rum und versauert. Gib Ihnen das doch. Und dann habe ich Ihnen das halt geschickt. Und dann kam so gar keine Antwort von meinen Leitern. Und ich dachte, okay, sie fanden es einfach so awkward. Das man hat so, okay, einfach gesehen und so. Da muss ich auch nichts Verletzendes sagen, weil Musiker sind da ein bisschen empfindlich. Und dann plötzlich ... Also etliche Wochen später bekomme ich vor dieser nächsten Probe einen Anruf und das war nicht nur eine gewöhnliche Probe, sondern wir haben einmal im Jahr so eine große Worship-Night an dem Abend. Und da meinte der Worship-Leiter, hey, mein Stellvertreter fällt aus, also wir nennen das den Co-Worship-Leiter dort, hast du nicht Lust, heute Abend einzuspringen? Und ich wusste, das überspringt mindestens vier, fünf Schritte in dieser Prozesskette, die ich so kannte. Und da dachte ich kurz so, hä, du weißt überhaupt nicht, wie ich singe. Du weißt ja nicht mal, ob ich die Texte kann, wie ich so bin als Person, weil ich immer so graues Mäuschen im Hintergrund war. Und da hat er gemeint, doch, weil ich habe die Lieder gehört. Und hinterher stellte sich raus, das hat die Riesenrunde gemacht. Die Pastoren wussten das. Das haben sie dann in so einer Predigt durchsickern lassen, ein bisschen später. Aber das hat voll die Runde gemacht. Und dann war so das Vertrauen da. Das war für mich wirklich ein bisschen wie so eine Josef-Geschichte, weil Josef über Nacht zum Vizepräsidenten wurde. Und ich über Nacht zum Vize-Worship-Leiter sozusagen wurde. Und dann stand ich da auf dieser Bühne an dem Abend und dachte so, krass, das ging jetzt irgendwie alles ganz schön schnell. Aber da dachte ich mir, ja.
Benny
01:02:34
Stage was mein Kaffee?
Sophia
01:02:35
Ja, wirklich, wirklich. Ich war vor allem Stage-Leiter zu dem Zeitpunkt noch. Also erstmal auch festgebacken in der Position, dachte ich zumindest. Und das heißt, bei mir ging es dann ratzfatz sehr schnell. Und dann dachte ich plötzlich, okay, wie funktioniert das jetzt mit den In-Ears? Wie mache ich das? Also dann kamen so technische Fragen, in denen ich gewachsen bin. Aber so rein von dem Level her habe ich gemerkt, ich habe über Nacht enorm großes Vertrauen von der Church bekommen und bin dann da auch ziemlich schnell reingewachsen, habe das sehr gewertschätzt.
Benny
01:03:02
Und wie bist du dazu gekommen, dass du so ins, ich weiß nicht, ist das ein Translation-Team, wie funktioniert das? Wie kam das dazu? Weil jetzt, wenn man dich, wenn man deinen Namen zum Beispiel eingibt auf Songs Select, dann findet man dich ja, kommst du ja echt viel auf bei ganz vielen Übersetzungen. Aber wie kommt das dazu?
Sophia
01:03:24
Jetzt kommt's. Ich habe die alle selber geschrieben. Not.
Benny
01:03:29
Was da Biro von dir? Wirklich?
Sophia
01:03:32
Ja, leider, ich bin da unentdeckt geblieben. Nee, tatsächlich ist es ja so, dass dieses, das feiere ich zum Beispiel enorm an der Church, das kannte ich vorher noch nicht, dieses Mindset von, weißt du, ich meine, Worship-Leiter, die haben schon immer auch so eine Position, wo auch viel Ehre mit im Spiel ist und das kann auch voll schnell in eine ganz schiefe Richtung gehen. Und eine Präventivmaßnahme dort ist zum Beispiel, dass man sagt, hey, es gibt nicht, du bist nicht Worship-Leiter, das ist nicht deine Identität, sondern es ist einfach was, was du mal am Sonntag machst. Und genauso klickst du die Texte für uns auf den Bildschirm, damit Leute mitsingen können. Das läuft in solchen Kirchen eben so. Die haben jetzt keine Gesangsbücher, sondern das wird so an den Screens, an den Beamern, danke, so mitgeverfolgt. dann machst du das mal, da bist du im Extra-Raum und gar nicht im Gottesdienst, also auch das. Oder eben, du beteiligst dich noch in anderen kreativen Prozessen und da gehört auch die Übersetzung dazu. Das heißt, du bist, wenn du Creative bist, wirklich so ein Allrounder und machst in verschiedenen Bereichen mit. Und so war das bei mir auch. Ich war noch im Translations-Team und da hast du immer die neuen Lieder bekommen aus Sydney, von denen wir wussten, die werden bald veröffentlicht. Und die Idee war, dass wir die möglichst zeitnah auf Deutsch einführen, weil wir hatten die Beobachtung gemacht, Wenn wir die eine Weile auf Englisch singen und dann hardcore dran übersetzen, so mit tickender Uhr im Hintergrund, dass dann Leute sagen, oh man, ich fand es auf Englisch irgendwie cooler. Und zwar nicht, weil, also ja klar, wir mussten in dem Übersetzungspart auch wachsen und man sieht da auch eine Lernkurve, aber trotzdem haben wir gemerkt, es hat auch viel mit Gewöhnung zu tun. Und das heißt, wir haben das immer schon direkt sofort gemacht. Und jetzt, warum taucht mein Name so oft auf? Ich habe tatsächlich wirklich nur einen Bruchteil übersetzt. Also es gibt auch ein, zwei Songs, da steht mein Name dabei. Und ich habe effektiv, glaube ich, nicht mal ein Wort oder so hinzugefügt. Sondern was wir haben, ist, wir haben einen, der immer erst das Gerüst schreibt. Wir rotieren dann so und reichen das an den nächsten weiter. Der nächste supervise, also der schaut drüber und guckt, was er verbessern würde. Und dann schicken wir wie drei, vier Versionen oder zwei, drei, je nach Zeitdruck an eine Person, die dann final entscheidet und die bastelt sich aus allem das Optimum zusammen, weil ja jeder so mit seinem Filter auch drauf schaut und das heißt, diese Projekte, da versuchst du es bester an den Tisch zu holen und das heißt, überall stehe ich dabei, aber effektiv macht das einen Bruchtaus.
Benny
01:05:49
Wie lange habt ihr für dann auch ich gebraucht?
Sophia
01:05:52
What dare? Das ist ja so philosophisch. Da war es tatsächlich so, den hatte ich mit der Sheila zusammen übersetzt. Ich glaube, wir hatten das zeitgleich gemacht und ich habe mir den erst mal angehört und ich mochte den Song gar nicht. Ich bin dann nach München gefahren. Ich wusste, ich habe drei oder vier Stunden Zeit von Konstanz nach München. Ich saß im Bus und dachte... Den übersetze ich da und normalerweise brauche ich so sechs bis acht Stunden damit, was gut wird und dachte, das ist so die erste Übersetzung und saß drin und dachte, Mist, nein, der hat nur verschiedene Chorusse, der hat nur verschiedene Strophen, not gonna happen und dann habe ich ihn mir angehört und habe den Text gesehen und bei mir ging so, ich dachte so krass, wie gut ist diese Theologie, wie krass schön ist diese Metaphorik und dann habe ich den wirklich in einem Ding runtergeschrieben und der ist auch fast genauso durchgegangen. Also das war wirklich, das war so eine himmlische Ding, das war glaube ich die kürzeste Fahrt meines Lebens. Ich saß in diesem Bus, ich hab das runtergeschrieben und dachte, krass, wie gut ist das. Ich war so erfüllt in München, bin ich da so angekommen und der war easygoing dann.
Benny
01:06:52
Ja, wow. Ich finde, das ist wahrscheinlich das tiefste Lied, was Hellsong United oder Hellsong General, glaube ich, geschrieben hat, würde ich sagen. Weil das ist ja echt krass. Und wahrscheinlich auch das kontroverseste. Ja? Ich glaube schon, es gibt schon viele, wenn du in YouTube gehst, we need to stop singing Hellsong Songs. Weil viel ist ein großer Punkt, ist ja der, weil ja Evolving drin vorkommt. Es gibt auch diese Zeile, ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass das Wort Evolving vorkommt, was ja dann, oh, Hilsung vertritt die Evolutionstheorie, weißt du, und dann gibt es wieder so einen riesen Mob im Internet, der sich darüber aufregt, dass man das Wort Evolve benutzt hat. Und dann hat Joel Houston ja gesagt, die haben bewusst darüber geredet, sollen wir das benutzen oder nicht? Und dann haben sie gesagt, wir nehmen es rein. Wir nehmen das Wort Evolve rein. Und Das ist wieder so eine klassische Sache, mit dem die Leute nehmen das Geschriebene, den geschriebenen Buchstaben, aber sie sehen nicht das Herz dahinter. Das ist ja genauso, wie wenn du die Bibel liest oder wenn du Jesus kennenlernst, man nimmt den Buchstaben, aber man versteht nicht, was ist das Herz dahinter, was ist eigentlich damit gemeint. Und ich glaube, das ist auch so mit dem, mit dann auch ich oder mit So Will I gemacht, dass viele Leute einfach das nicht verstehen, was dieses Lied eigentlich sagt.
Sophia
01:08:18
Das kann sein und ich glaube aber auch, weißt du, dem einen ist es eine Sünde und dem anderen nicht. Also ich glaube da, das hängt auch ein bisschen, denke ich, von Berufung ab. Also ich will es nicht immer alles auf Berufung schieben, aber Propheten, die haben einfach eine andere Verantwortung vor Gott, auch mit der Art, wie sie sprechen und sehen oder auch mit welchem Content sie sich füllen. Und ich könnte mir vorstellen, dass die krass sensibel reagieren auf alles, was auch nicht wirklich exakt wortgetreu ist, während die Poeten oder Hürden oder ich keine Ahnung, das ist jetzt so ein Sophia-Ding, aber verstehst du vom Ansatz her? Ich verstehe das, weil es gibt tatsächlich auch Worship-Content, bei dem bin ich so sensibel, dass ich sage, das singe ich niemals zu Hause. Einfach, weil ich das nicht mit gutem Gewissen zu meinem Gott singen kann. Aber eine Sache, die ich ganz cool finde, und das wissen, glaube ich, zu wenig Leute, das war mir ganz neu, und das passt hier super rein, ist, also ich weiß es einfach, weil ich da ja mit in dem Team war. Und es ist schon so, du redest auch mit diesen Worship-Leitern, also ich hatte teilweise jetzt nicht zu jedem, aber zu manchen dieser Songwriter auch direkten Kontakt. Und es ist voll interessant, weil die haben einen Theologen, also wirklich einen Theologen-Theologen, und der muss das alles absegnen. Also die haben teilweise wunderschönste Lieder geschrieben. Und dann hat der Theologe gesagt, das weicht zu sehr ab. Und der war teilweise richtig streng. Das weicht zu sehr ab von der Theologie, wie wir es als Kirche vertreten können. Und das heißt, es wurde haarscharf zurückgeschnitten auch. Und da, wenn du als Musiker sagst, ja, aber so ist es nicht gemeint. Und jeder wird es verstehen, wo sie sagen, hey, egal wie schön der Song ist, wir fahren klare Linie und wenn man das weiß, dass es durch ein Theologenteam auch durchgeht, denke ich mir so, das ist auch nochmal, also da wird da nicht nur einfach so seelisches Zeug geschrieben, sondern da ist schon auch eine Idee dahinter.
Benny
01:09:56
Ich finde der Kontrast ist halt lustig von One Way zu So Will I, von den gleichen Autoren oder von dem gleichen Autorenkreis und dann halt, weil One Way ist echt ein cooles Lied, das war das Lied, ich wollte ursprünglich E-Gitarren lernen und es war das Lied, was ich mit dem E-Gitarren Lehrer gegeben habe, zum Lernen. Deswegen, ich bashe das Lied nicht jetzt, aber ich finde der Unterschied von der Tiefe her, von So Will I und One Way ist so unterschiedlich und die sind schon echt einen weiten Weg gekommen, muss man schon sagen. Und ich finde Songwriting eh ein sehr, sehr interessantes Thema und wirklich Ja, wie du sagst, auch du wirst immer irgendwelchen Leuten auf den Füßen treten, aber auch, weil jeder eine andere Berufung hat. Es gibt ja auch das Lied, you keep on getting better, also was er heißt, du wirst immer besser. Und das ist auch so, da gibt es auch Leute, die sagen, das können sie gar nicht singen, weil Gott ist ja immer der Gleiche. Er kann ja nicht besser werden. Das ist auch kontrovers. Wie würdest du sagen, würdest du das Lied singen oder kennst du das Lied von Maverick?
Sophia
01:10:54
Ich kenne das Lied, ich persönlich singe es tatsächlich nicht, aber ich merke, das sind also so Details, da rede ich enorm viel drüber tatsächlich, das mache ich aber eher so, das würde ich je nach Erkenntnisstand mit Leuten unterschiedlich diskutieren, weil wenn jemand Gott erst so ein bisschen kennt und dann hört, oh Mist, vielleicht ist das Lied gar nicht theologisch, also das wird nicht passieren, also dann hilft es Leuten nicht, das bringt kein Leben. Und dann würden sie Lobpreis ganz aufhören und dann beschneidet man sie in einer Geheimwaffe. Deswegen, es gibt Songs, die ich dann einfach elegant nicht nutze. Und das wäre jetzt ein Kandidat, den ich persönlich für meinen Geschmack nicht ins Set packen würde.
Benny
01:11:28
Aufgrund der Theologie?
Sophia
01:11:29
Aufgrund der Theologie tatsächlich, weil mir Theologie sehr wichtig ist und Leute sagen, aber die Melodie und der Vibe. Und jetzt hatten wir neulich eine Hochzeit da. Oder neulich, mein neulich ist so ein bisschen ein dehnbarer Begriff, aber wir hatten eine Hochzeit und da hatten die sich das als Auszugslied gewünscht. Und da dachte ich mir, ey, wenn denen das mega wichtig ist und ich jetzt nicht Leute da wie bewusst in den Lobpreis führen soll, also das ist nicht meine Verantwortung, sondern die eh alle rauslaufen und dann habe ich auch drüber gebetet und dachte, okay, weißt du was, ich mache das, weil, ja, also es ist jetzt nicht Sünde in dem Sinne, ich finde es nur einfach nicht hilfreich, diese Theologie so. Und da gibt es halt mehrere so Beispiele.
Benny
01:12:05
Ich würde sagen, für mich ist es so, Es gibt wenige Lieder, wo ich nicht übereinstimme. Also wirklich sehr wenige Lieder. Aber dann ändere ich den Text für mich zum Beispiel selber im Lobpreis. Wenn ich dann irgendwie irgendwas nicht habe, was jetzt nicht passt oder so, dann ändere ich es einfach zu dem, wie ich es denke. Cool. Und halt dann halt, für mich ist es dann so, oder man singt die Zeile nicht mit oder so. Aber zum Beispiel so, ich verbringe nicht so viel Zeit damit. Zum Beispiel dieses You Keep On Getting Better. Es ist mega funky oder groovy. Ich mag das Lied einfach. und deswegen ist es halt, ob es jetzt theologisch richtig ist, sondern ich mir persönlich, was ich sage, hey, ich bete dich an Gott und ich sage einfach für mich, ich kriege mehr Offenbarung wie gut du bist, weißt du, und dann denke ich, so, dann gehe ich das dann und weil manchmal macht man sich die Dinge durch Religiosität auch voll kompliziert und ich glaube, das ist halt jetzt dieses persönliche Worship, ich rede jetzt nicht von einem Setting in der Gemeinde, sondern so persönlich im Lobpreis, wenn man eine gewisse Offenbarung hat und man weiß, wie man es meint, glaube ich, ist es voll okay. Wenn du jetzt Lobpreis zu Hause privat machst und Jesus weiß, wie du das gerade meinst, wenn du singst. Das ist totally fine. Und ich glaube, Jesus ist da auch nicht so kompliziert, dass er jetzt sagt, das, was du da singst, das stimmt aber nicht so ganz.
Sophia
01:13:21
Ja, aber ich denke mir, dafür ist er viel zu gnädig. Wenn nur perfekter Lobpreis für ihn annehmbar wäre, dann hätten wir das Evangelium verpasst. Genau weil wir nicht perfekt sind und wir es auch in der Theologie im Lobpreis nicht immer sein werden, was keine Ausrede sein sollte für Fancy-Schmancy-Songs. So, ja, aber trotz alledem denke ich mir, er ist immer noch viel zu gnädig. Und manchmal gibt es so Lieder, die mir so ein bisschen gegen mein persönliches Wohlbefinden gehen, die ich aber nicht als Sünde empfinde. Also da muss schon sehr viel passieren, dass ich es als Sünde empfinde. Da gab es bisher erst zwei oder drei Songs, wo ich dachte, die werde ich nicht singen. Dann denke ich mir immer so.
Benny
01:13:54
Wie liebt es? Komm, lass uns ein Reveal machen, sag sie. Dann kriegen wir ganz viele Klicks.
Sophia
01:13:58
Nee, ich will nicht vom Baum von richtig und falsch essen. Genau. Aber nice try.
Benny
01:14:07
Nein, ich habe nur Spaß gemacht.
Sophia
01:14:08
Ich weiß, ich weiß.
Benny
01:14:10
Wir würden uns einfach sonst sensoren. Julia drückt dann an. Wir haben so einen Sensor-Button tatsächlich.
Sophia
01:14:14
Oh, das ist so cool. Man sagt dann so piep und das andere Lied ist piep.
Benny
01:14:18
Genau.
Sophia
01:14:19
Aber ich finde es faszinierend, weil viele Leute machen sich gar nicht so viele Gedanken, was sie singen. Und ich glaube, von der Berufung her bin ich halt richtig krass Lehrer. Ich will echt genau wissen. Und gerade beim Gehorsam willst du echt auch genau, Gehorsam, dieses Wort splitzt sich so in geh und horch. Geh, horch. Und also immer zu hören, wieder zu gehen, hören zu gehen, also ganz dicht. Und da fällt sowas halt auf, wo man sagt, das entspricht meinem Naturell jetzt nicht, in Wahrheit und Geist anzubeten, so verstehe ich das nicht.
Benny
01:14:44
Und wie ist es mit Ha Ha Halleluja? Weil das hast du ja in der CWG eingeführt, aber das ist ja auch theologisch nicht ganz richtig.
Sophia
01:14:52
Weil die Freude am Herrn nicht unsere Kraft ist?
Benny
01:14:54
Nein, weil sie singen Fruits of the Spirit.
Sophia
01:14:57
Achso, weil es nur Plural.
Benny
01:14:58
Aber es ist ja Singular.
Sophia
01:15:00
Das ist jetzt auch so.
Benny
01:15:01
Es ist total die, wie sagt man, voll die Feinheit. Es fällt mir nur jedes Mal auf.
Sophia
01:15:07
Stimmt.
Benny
01:15:09
Aber jetzt zu dem Thema, weil du das eingeführt hast in der CBG, wie navigierst du das?
Sophia
01:15:16
Voll lustig. Als ich es eingeführt hatte, ist mir das gar nicht aufgefallen. Deswegen habe ich es auch eingeführt. Ja, müsst ihr mal echt mal drüber nachdenken. Habe ich ehrlich gesagt noch nie hinterfragt. Findest du, wir sollten es wieder abschaffen?
Benny
01:15:32
Darf ich eigentlich sagen, mir ist das voll egal Weil ich glaube, dass Weil für mich ist es so Das Herz ist das Wichtige Und wie du das jetzt theologisch auslegst Klar, in der Bibel steht Fruit oder Frucht Es steht nicht Früchte Es steht die Frucht des Geistes ist Punkt, Punkt, Punkt Und jetzt ist es zwar nicht richtig Aber das ist trivial für mich, wenn ich das so sagen kann, weil für mich ist es so, ich weiß nicht, ich bin da vielleicht einfach ein bisschen lockerer als andere Leute, weil es ist jetzt nicht für mich so, dass man jetzt hier gesagt hat, wie Jesus ist nicht am Kreuz gestorben, sondern er wurde erhängt, weißt du jetzt, voll böse gesagt. Aber das ist ja nicht sowas gravierendes, falsches, wo du sagst, boah, Ketzerei, weißt du, sondern das ist so eine, okay, aber das ist tatsächlich so, man erlebt das echt manchmal, dass Leute immer noch Früchte oder in Predigten immer noch Früchte sagen.
Sophia
01:16:30
Ich habe das halt früher auch im Sonntagsgottesdienst, so einen Apfelbaum und der eine klebt dann den Apfel mit Liebe drauf und der andere mit Besonnenheit und Selbstdisziplin und so. Und deswegen ist es in mir so verankert, dass all die guten Sachen vom Heiligen Geist kommen, aber dass das alles ein Paket ist. Und wenn du das eine hast, hast du das andere auch. Ich glaube, das ist eine Offenbarung, die ich einfach erst viel zu spät bekommen habe und voll froh darum bin, aber ich die jetzt mit dem Lied nicht konträr sehe, weil ich das Problem vorher schon hatte. Also ich kreiere es dadurch nicht für mich.
Benny
01:16:56
Aber würdest du es jetzt nochmal einführen?
Sophia
01:16:58
Ich glaube, ja.
Benny
01:17:00
Und warum?
Sophia
01:17:01
Weil ich dann vorher gebetet habe.
Benny
01:17:04
Okay, aber ist das nicht ein bisschen widersprüchlich?
Sophia
01:17:07
Ich glaube, ich würde einfach schon, was der Herr sagt, und es gibt zum Beispiel Lieder, die ich grenzwertig finde und trotzdem in Worship-Sets habe, weil ja nicht mein Wille geschieht. Und es gibt zum Beispiel ein Lied, da dachte ich echt bis zum Schluss, also mir taugt das gar nicht, ich würde das so nicht singen. Und dann hatte das aber jemand anderes, der bei uns in der Band war und die Leitung hatte und dann bist du ja so mitgehangen, mitgefangen. Dem war das ganz wichtig, dass wir das singen. Und ich habe so einen Durchbruch gesehen, wo ich dachte, Der Herr ist so gnädig und dann mache ich, was er will. Aber ich, also das wird jetzt ein bisschen schwammig, weil wieso kündigt der Herr Sachen an, die er selber nicht gut heißen würde? Wer hat dann da falsch gehört? So ein typisch deutsches Ding. Aber ich lasse mich mittlerweile, also ich habe solche Gedanken gehabt, aber ich habe mich bewusst entschieden, das ist immer dieses richtig und falsch, das beurteile ich gar nicht. Also das sehen wir bei Adam und Eva. Die waren am Anfang da und da gab es diesen Baum von richtig und falsch, Erkenntnis von gut oder böse. Wo Gott gesagt hat, das ist nicht dein Job, davon dem isst du nicht, sondern du guckst, wo ist das Leben. Und jetzt zum Beispiel bei One of the Fruits of the Spirit is Joy, das ist jetzt ein Prozent eines Songs, der ansonsten so viel Freude freisetzt und ich finde, dass Freude etwas ist, was in Deutschland fehlt. In meiner Gnade werde ich es trotzdem freisetzen, weil ich stehe über diesen Fehler und euch mangelt es da eine Erkenntnis. Aber es gibt wirklich auch Sachen, wo ich merke, okay, da habe ich eine Erkenntnis und da kann ich unmöglich jetzt wieder über die Grenze gehen.
Benny
01:18:27
Weißt du, was ich meine? Ja, voll. Ich glaube, dass halt Gott Gott ist gnädig mit uns an so vielen Punkten und ich glaube, dass er auch manchmal gnädig ist zu dem Zeitpunkt, was deine Offenbarung gerade ist. Weil wenn du etwas vielleicht noch nicht gesehen hast oder noch nicht diese Offenbarung hast und du handelst gerade aus deiner Offenbarung, dann glaube ich, ist es voll, weißt du, dann ist es so eine, dass Gott einfach genehmigt mit dir in diesem Prozess. Das ist ja, ich glaube, dass da einfach Gott voll anders auf denkt, wie wir denken, wie Menschen handeln müssen. Ich glaube, dass Gott jemand ist, der voll barmherzig ist. Und wir sollten als Menschen, glaube ich, nicht darüber urteilen. Ich finde, so eine Sache wie jetzt Fruit of the Spirit oder Fruit of the Spirit. Klar, wenn ich jetzt mit Jugendlichen rede und in der Jugendstunde reden würde, werde ich schon wieder sagen, hey, so und so steht das drin, weil es in der Bibel so steht. Aber in einem Lied kann man das singen, wie du sagst, weil es Freiheit bringt. Und ich glaube, da kann man eine Liste an Liedern machen mit Sachen, die vielleicht gerade nicht irgendwie ähm, ganz richtig sind. Aber wenn sie Sachen freisetzen und nicht zu gravierend sind, glaube ich, ist es okay.
Sophia
01:19:47
Und das ist wirklich auch so eine spannende Sache. Ich lehne mich da jetzt sehr weit aus dem Fenster als nicht ausgebildeter Theologe, aber ich sage das einfach trotzdem mal so. Israel hat in seiner Zeit im Exil für gleiche Schulden andere Strafmaß bekommen. Also was ich damit meine, ist, dass Gott wirklich, also Gott ist absolut gerecht. Gott zieht absolut durch, was er tut. Und gleichzeitig gibt es aber auch mildere Strafmaß für Leute, die Sachen nicht wissen. Das sagt die Bibel auch im Neuen Testament. Und da denke ich mir so, es kann ja sein, dass eine Kirche sagt, mit diesem Lied blühen wir so auf und in vier Jahren sagt sie, ach krass, das ist eigentlich gar nicht mehr so neue Schöpfung-konform, wie wir dachten. Und es dann ad acta legen, weil sie aus diesem Erkenntnisstand rausgewachsen sind. Und das ist, glaube ich, auch in Ordnung, weil Kirchen auch reifen. Also sie reifen ja als Brautchristi heran und werden immer makelloser. Und denke ich mir, das Gute an der ganzen Sache ist, ob richtig oder falsch, wenn wir ihn aktiv suchen, und in seinem Wort werden wir das immer finden, wird uns der Heilige Geist in alle Wahrheit führen. Er wird das machen. Das muss nicht ich machen. Aus eigener Kraft, sonst verirre ich mich. Sondern er wird Gemeinden zur richtigen Zeit in die Freiheit führen. Und dann werden sie auch wirklich frei sein. Und das ist so cool, glaube ich.
Benny
01:20:57
Ja, voll. Ich glaube, am Ende des Tages geht es auch einfach ums Herz, oder? Kann man sagen. Also ich glaube, ich glaube einfach, hey, wenn du am Ende Gott anbetest, mit der Offenbarung, die du hast, begegnet dir Gott, Gott setzt sich nicht erst mit dir hin und sagt, so, jetzt machen wir mal eine Theologie-Seminar, schauen wir erst mal, dass du diese Punkte alle richtig kriegst, sondern ja, das ist ja auch ganz interessant, also ich meine, ich habe Lehren gehört, wo bestritten wird, ob Jesus Wasser in Wein, wirklich Wasser in Wein, wirklich verwandelt hat. Jetzt gibt es aber auch Lieder, wo dann Wein erwähnt wird. Kann diese Person jetzt, die diese Theologie glaubt, dieses Lied nicht singen, weil, weißt du, ich glaube, dass da Gott einfach nicht dann so korrekturmäßig kommt, sondern er begegnet den Leuten einfach und ich glaube, darum geht es im Lobpreis. Also ja, worum geht es dir, wenn du so über Lobpreis nachdenkst? Wie würdest du es beschreiben?
Sophia
01:22:11
Also es gibt immer so die Bilderbuchantwort.
Benny
01:22:13
Jetzt nicht die Bachelorarbeit-Antwort.
Sophia
01:22:15
Nee, die war ich jetzt nicht. Aber die Bilderbuchantwort, es gibt immer richtige und echte Antworten. Und ich war neulich auf einem Lobpreis-Seiter-Retreat, wo relativ namhafte Lobpreis-Seiter waren. Und das ist total faszinierend, wenn du dann so Fragen stellst, wie worum geht es dir im Lobpreis? Dann kommen immer zuerst die richtigen Antworten. So wie, hey, im Lobpreis geht es darum, Gottes Herz zu berühren und ihm zu dienen und es in Wahrheit zu tun und in Geist.
Benny
01:22:38
Die Gemeinde in Anbetung hineinzuführen.
Sophia
01:22:41
Das primär nicht tatsächlich, sondern wirklich dem Herrn zu dienen, sein Herz zu erreichen, weil wir es ja für ihn tun und nicht für die Menschen. Sondern so ein bisschen diese Ecke. Aber wenn ich jetzt mal wirklich so ganz konkret das runterbreche, was das für mich bedeutet, dann muss ich sagen, ich kann, also ich weiß nicht warum, aber wenn ich zu Hause Lobpreis mache, dann meistens mit einer aufgeschlagenen Bibel, weil, also Jesus sagt in Johannes, dass sein Wort Geist ist und wir beten den Geist an und nicht unbedingt nur dem, was ich fühle und manchmal starte ich so, wenn es mir nicht gut geht mit irgendwelchen Gefühlsliedern, irgendwie, aber dem gebe ich nicht zu viel Raum, sondern dann leite ich mich bewusst an die Wahrheit zurück und dann fange ich an, wirklich das Wort Gottes zu singen, also ganz praktisch, das geht nicht immer sementechnisch auf.
Benny
01:23:24
Aber Machst du dann random die Bibel auf? Jetzt singe ich Hesekiel 37.
Sophia
01:23:31
Und er ging hin und er hängte sich.
Benny
01:23:36
Ja, also Psalmen sind ja ganz viele Lieder, zum Beispiel.
Sophia
01:23:40
Genau, Psalmen oder auch selbst das Wort Gottes selber gesungen oder auch die Offenbarung. Meine Güte, wie krass kann man die Offenbarung durchsingen? Und da denke ich mir so, man füllt sich damit und dann das Meditative dahinter, dass wir über das Wort Gottes meditieren sollen, das mache ich dann musikalisch, indem ich mich darum einfach bewege.
Benny
01:23:54
Kannst du meditieren erklären, weil das wird nur ganz kurz in Klammern.
Sophia
01:23:58
Meditieren ist gut, dass du darauf hinweist. Meditieren aus biblischer Sicht bedeutet dieses das so gedanklich um etwas kreisen oder das wie sitzen lassen oder das so wie durchkauen. Das ist damit gemeint. Also wer das Wort Gottes meditiert, der hält sich das einfach permanent vor Augen, bewegt es in seinem Herzen oder im Mund auch und kreist einfach darum, dass das Meditieren, dass das so richtig sitzt und nicht nur so gelesen, gelesen und vergessen. Und da hilft mir Lobpreis halt enorm, weil ich dann wirklich da viel, viel länger mich in einem Ort aufhalten kann, sonst bin ich zu viel Multitasking. Das heißt für mich runtergebrochenes Worship voll der gute Ort, um das Wort Gottes, das gesungene und gesprochene Wort Gottes einfach aktiv auszusingen.
Benny
01:24:41
Ja, okay. Das heißt, einfach das Wort Gottes nehmen und das musikalisch einfach zu proklamieren,
Sophia
01:24:52
Sage ich jetzt mal. Ja, zum Beispiel auch das.
Benny
01:24:54
Und sind deine Lieder, schreibst du eigentlich selber Lieder? Und würdest du sagen, sind die mehr so wie König David so, voll emotional, also halt sehr so aus deiner, was du gerade durchmachst oder sind sie mehr so, sag ich mal wie So Will I, dass sie voll die Poesie drin haben und, weißt du, ich versuche so vorauszufinden, wie deine Lieder so sind.
Sophia
01:25:18
Die Frage ist immer, wann schreibe ich ein Lied und wann mache ich gerade einen Lobpreis, so unverzweckt Lobpreis, weil da ist immer so für mich die Thinline, so diese dünne Linie von, oh, das könnte ein cooler Song sein und dann ist plötzlich so wie, ja ich kann es jetzt nicht theologisch korrekt ausdrücken, aber dann fühlt es sich an, wie wenn die Salbung geht, weil pling und plötzlich geht es um Aufmerksamkeit und darum also dann wird dieser Lobpreis so kompromittiert, das heißt, Solosophie, Solosophie.
Benny
01:25:41
Solosophie.
Sophia
01:25:43
Das heißt, ich singe halt ganz oft einfach für mich und wenn ich dann Sachen über Wochen im Herzen bewege und merke, ach krass, die sind hängen geblieben, dann frage ich mich, okay Gott, sind es Stücke, mit denen, also da wo andere Leute, also die noch hören sollten und dann schicke ich die manchmal gezielt an Leute und sage, hey, vielleicht ist das ein Song, mit dem du arbeiten soll, das ist einfach als Waffe auch, um was zu überwinden oder als Trost. Und das heißt, die Thematik ist ganz unterschiedlich. Das kann von happy-clappy bis tief-traurig, also nicht traurig, aber so tröstend sein und ruhig. Aber 90 Prozent des Contents ist gar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, weil ich mein Bestes immer noch Gott zuerst geben möchte. Und früher habe ich so oft Record-Button gedrückt. Ach, ich nehme mal auf, wer weiß, vielleicht ist was Brauchbares dabei. Aber ich habe gemerkt, dass diese Worship-Zeiten für mich. Jetzt müssen wir kurz in Physikbeispiel gehen. Du kennst ja Schrödingers Katze aus der Physik. Und man sagt quasi, also das ist ein ganz anderer Themenbereich, aber Schrödinger hat quasi in der Physik versucht, einen Sachverhalt zu erklären, in dem er sagt, stell dir vor, die Katze ist in der Box mit einer tickenden Zeitbombe. Von außen kriegst du nichts mit. Das heißt, die Katze könnte tot sein oder lebendig, aber wenn du aufmachst, löst du den Zünder. Also dann ist sie auf jeden Fall tot. Und so ist es, finde ich, wenn man recordet, das ist wie wenn du, jetzt ist die Box, weil jetzt ist recorded, jetzt bist du mit einem anderen, Hintergrundgedanken, da jetzt ist die Katze auf jeden Fall tot. So war es für mich ein bisschen. Das heißt, fast immer, wenn ich Lobpreis mache, dann nehme ich nicht auf, sondern dann selbst die schönsten Stücke werden nicht öffentlich zugänglich sein. Aber es gibt auch Abende oder bestimmte Zeitpunkte, wo ich mich gezielt hinsetze, um Songwriting zu betreiben. Und dann schaue ich eher, was hilft einer Gemeinde oder was bewegt die Person, mit der ich Co-Writing betreibe. Und dann wird gezielt geschrieben, dann wird auch recorded und dann kommt die Metaphorik und so ein Spiel. Also so will I. Metaphorik wäre natürlich super schön. Ich glaube nicht, dass ich auf dem Level mitspiele, aber dann bekommt das Ganze auch ein Reim, Schema und die Metaphorik oder man besingt Spannungen oder so.
Benny
01:27:37
Ja, okay. Ich fand voll spannend. Ich habe letztens Aidan King von Young, der jemals Young & Free hat gesagt, also in einem Interview letztens in so einem christlichen Magazin, dass, als er bei Young & Free war, da oder bei Her Song Allgemein, da haben sie Lieder geschrieben und hatten im Hinterkopf, hey, kann man das in der Gemeinde singen? Wir legen Wörter den Leuten in den Mund und ist es etwas, was Gemeindekontext mäßig passt? Kann man das? Ist es ein Lied für die Gemeinde einfach? Und dann, jetzt ist er ja Solokünstler geworden Und dann hat er gesagt, jetzt hat er Lieder geschrieben auf einmal und hatte eine Freiheit, weil er halt ... Nicht mehr jetzt mit dem Gedanken schreibt, kann man das in der Gemeinde singen, sondern er schreibt einfach Lobpreis oder, und da worauf ich hinaus will, ist ja auch was du gerade gesagt hast mit, ähm man schreibt Musik, manchmal einfach mal man sich schreibt, man schreibt sein Herz zu Gott aus und dann, und dann später, oder wenn man Musik aber schreibt, man weiß, es kommt raus ist natürlich ganz anders und ich glaube, das verfälscht das ja ein bisschen, wie du gerade gesagt hast, einfach das Beispiel Würdest du sagen, es gibt einen Unterschied zwischen christlicher Musik und Lobpreismusik?
Sophia
01:29:00
Das ist so eine Fangfrage.
Benny
01:29:02
Nein, ich habe keine.
Sophia
01:29:03
Du hast keinen Hintergrund, aber ich höre nur schon die Kommentarzeile darunter. Ich werde die Frage geschickt diplomatisch anders beantworten. Ich finde es gefährlich, Worship zu kommerzialisieren. Da sehe ich einfach keine Lösung für das Problem. Da gibt es Leute wie Jeremy Riddle, Die haben Bücher wie The Reset geschrieben, wo sie genau solche Sachen ansprechen. Oder einfach auch andere berühmte Bands, die sich dazu geäußert haben, wie sie das kommerzialisieren, wo ich echt zu Hause saß und ich wusste, ob ich lachen oder weinen soll. Und ich glaube, das ist immer so ein Kompromiss. Also nein, eigentlich ist es kein Kompromiss, es geht einfach nicht zusammen für mich. Und das heißt, es gibt immer den Unterschied von... Ich kann es dir nicht sagen, ehrlich gesagt. Also für mich ist Lobpreis in erster Linie unentdeckt, aber gleichzeitig will man ja Leuten damit dienen und ich beobachte so viele Worshipleiter, die sagen, ich hätte guten Content und das sagen die in aller Demut wohl bemerkt, die sagen, oh hier, sondern die wissen, die wissen, was Gott ihnen geschenkt hat und das ist so kostbar und es gibt einfach Leute, die können nicht Lobpreismusik schreiben und dann bist du so im Herzen von, dann lass mich es dir geben so. Und die sagen, Gemeinden brauchen teilweise besseres Zeug, also zum Beispiel im Bereich Heiliger Geist, finde ich, haben wir voll viel problematische Theologie in den Kirchen, da ist so ein Mangel, habe ich jetzt gerade gestern mit einer Freundin gesprochen drüber, wo wir gesagt haben, krass, ist so ein Mangel an die dann über den Heiligen Geist in dieser neuen Schöpfungstheologie, die kommt praktisch nicht vor. Und dann müsste man aber Gemeinden auch wie ausstatten damit, weil sonst, wenn du ihnen das nicht gibst, wie sollen sie es denn selber irgendwie bekommen? Und dann ist so der Drang da, okay, dann schreiben wir für Leute oder ich verarbeite Sachen, die ich verstanden habe. Ich verarbeite meine Offenbarung. Und das kann so gesegnet sein von Gott. Und gleichzeitig finde ich es so schwierig, weil nicht alles ist auch dienlich. Also auch all diese großen Worship-Leiter, die selbstständig Alben rausgebracht haben, ganz viele verarbeiten so einen krassen Herzschmerz, dass ich dabei sitze und boah, ich durchlebe das alles einmal mit. Und es ist irgendwie Kunst, aber da geht es in dem Moment nicht darum, die Größe Gottes zu sehen, sondern nur zu sehen, wie er jemanden durch eine irre schwere Zeit durchgetragen hat und ich wie diese Zeit nochmal durchlebe jetzt. Weißt du, ich meine? Also das war jetzt nicht so eine klare Antwort, aber einfach so ein paar Gedanken dazu.
Benny
01:31:07
Ich glaube, das ist halt äh, das sind die Psalmen, weißt du? Das sind die Psalmen einfach. Also ich meine, Psalm 18 fängt so cool an, aber wie Psalm 18 aufhört, töte meine Feinde und weißt du, mach sie alle platt. Weißt du, so ist halt, ich finde, das ist voll krass, aber das ist halt, es ist trotzdem in der Bibel, weil es einfach das Herz ist und ich glaube, dass Gott das auch segnet. Gott segnet auch diese Art von Musik und für mich ist, für mich gibt es einen Unterschied zwischen christlicher Musik und Lobpreismusik im Sinne von, dass Lobpreismusik für die Gemeinde ist und christliche Musik halt einfach.
Sophia
01:31:49
Eine gesunde Alternative zur Musik.
Benny
01:31:51
Es ist halt kein Lobpreis. Es geht trotzdem um Jesus, was Jesus für einen getan hat. Vielleicht ist das, was du gerade beschrieben hast, deine Herzschmerz, die Verarbeitung. Ich glaube, das ist vielleicht christliche Musik. Und Lobpreis ist halt aber für mich speziell das, was für die Gemeinde existiert. Ich glaube, dass zum Beispiel, ist das Mercy Me oder... Die Band, die American Dream das Lied gesungen haben. Ich weiß nicht, ob du das kennst.
Sophia
01:32:24
Ahnung.
Benny
01:32:25
Okay, also das ist eine Band, die macht viel Lobpreismusik. Aber zum Beispiel, oder ganz klassisch, da wurde ja sogar ein Kinofilm drüber gemacht, I Can Only Imagine. Den ich auch nicht kenne. Ob das jetzt ein Lobpreislied ist, weiß ich nicht. Also I Can Only Imagine, aber das Lied kennst du schon?
Sophia
01:32:46
Nee, ich bin richtig ungebildet außerhalb. der christlichen Bubble.
Benny
01:32:50
Aber I Can Only Imagine ist christlich. Das ist ja sogar, das ist ja so ein bekanntes christliches Lied, dass es sogar ein Kinofilm drüber gemacht wurde.
Sophia
01:32:58
Ich weiß nicht, I Can Only Imagine. Mehr weiß ich nicht.
Benny
01:33:02
Aber mein Punkt ist der, darüber kann man bestimmt auch diskutieren, ob das ein christliches Lied ist oder nicht. Lobpreislied oder nicht. Aber diese Art von, es gibt halt trotzdem Lieder, die halt trotzdem Gottes Herz irgendwie ehren, weil sie darstellen, wie er Leute durchgeführt hat.
Sophia
01:33:19
Ich glaube, du hast es gut auf den Punkt gebracht. Also, wenn man unter Lobpreismusik das versteht, was man am Sonntag singt, muss man halt auch berücksichtigen, ja, da kommen Leute zusammen, sagen wir mal zum Berge Zion, um gemeinsam Gott die Ehre zu geben, weil Schabbat ist oder weil der heilige Tag ist sozusagen. sagen. Und das heißt, da würde jetzt keiner sein traurigstes Lebenszeugnis verarbeiten, weil da sitzen 300 Leute, die wollen einfach zusammen den Herrn preisen für den, den er ist. Heute wird er gefeiert. Und dann gleichzeitig ist es aber so, dass Gott absolut mitfühlsam ist und zu Hause in unseren stillen Zeiten oder in unseren Gebetszeiten uns ja nochmal anders begegnet. Und ich glaube, da sitzt dieser Content nochmal viel tiefer, weil da hast du auch mal Streit mit deinem Ehepartner und musst das irgendwie verarbeiten oder gehst ins Gebet, weil du frustriert bist von deiner Probezeit zum Beispiel. Verstehst du? Also, da sieht meine Lobpreiszeit zu Hause komplett anders aus zu der an einem Sonntag. Und da singe ich auch ganz anderen Content.
Benny
01:34:11
Ja, da gibt es doch so Fail-Videos, so ein Worship, wo dann Leute irgendwie ihre persönlichen Sachen irgendwie... Wie sagt man, sie singen im Lobpreis quasi ihre persönlichen Sachen raus, wie sie irgendwie mit Sünde gestruggelt haben.
Sophia
01:34:25
Achso, ja, da gibt es so ein ...
Benny
01:34:26
Wie diese Frau dann auf dem Piano ist und dann, glaube ich, und dann ist es voll lustig, weil halt dann Leuten irgendwie zu viele Details dann preisgegeben werden. Und das ist der Witz so in dem Video halt.
Sophia
01:34:38
Ja, Jonathan Orson hatte auch ein sehr Witz.
Benny
01:34:40
Das ist halt, ich finde das so lustig, weil halt dann einfach das so lustig dargestellt wird, dass man manchmal zu viel personliches Detail reintut.
Sophia
01:34:48
Ich glaube, das passiert unbewusst, aber manchmal macht man aus Versehen so eine ungewollte Therapie-Session draus.
Benny
01:34:53
Ja, ja. Die Frage ist eben, wo gehört das rein und wo nicht? Und ich glaube, es muss halt jede Gemeinde für sich dann auch selber entscheiden, ob sie das halt dann in dem Sonntag gespielt haben wollen oder nicht. Ich glaube, da kann man jetzt auch nicht sagen, das ist richtig oder das ist falsch.
Sophia
01:35:06
Und da wären wir wieder beim falschen Baum. Also, wer bin ich zu entscheiden, ob ein Lobpreisleiter so oder so agieren sollte? Ich merke halt nur, für mich ist die Ehre, dass ich denke, da kommen jetzt 300 Leute zusammen, bereit, den Herrn zu preisen, was braucht es. Und dann sind die Augen auf Gott gerichtet und er gibt den Takt an in aller Hoffnung, dass wir ihm auch die Leitung überlassen an dem Tag. Und dann passiert, was er möchte. Er darf das entscheiden.
Benny
01:35:27
Ja, und ich glaube, dass die, dass wenn man das, wenn man am Ende des Tages hingeht und Gott ehren will, ich glaube, darauf kommt es an im Lobpreis. Und ich denke, dass wir am Ende des Tages Ja, wie du sagst, eigentlich, man muss es der Gemeindeleitung überlassen. Ich denke, das fasst du eigentlich ganz gut zusammen, oder?
Sophia
01:35:53
Und dann vertrauen wir im Gehorsam, würde ich sagen.
Benny
01:35:56
Ja, ich habe noch, um das Thema Worship abzuschließen, ich würde gerne zu einem anderen Thema noch wechseln, zum Thema Selbstwert und Selbstbewusstsein und diese ganzen Sachen. Jetzt wird es nämlich noch persönlicher, als es eh schon ist, wenn du dich frei fühlst, das zu erzählen. Und zwar hast du ja mal bei einem Jugendgottesdienst von einem Zeugnis erzählt, von der Schule, wo du in die Schule gegangen bist.
Sophia
01:36:33
Krass, da hat jemand aufgepasst hier bei der Technik.
Benny
01:36:36
Ja, ich habe sogar deine Masterarbeit ein bisschen gelesen. Also heute, also für die Vorbereitung, hallo.
Sophia
01:36:41
Du wärst mein Traumschüler, wenn meine Schüler nur ihre Mathebücher so lesen würden, wie du meine Thesis, ey.
Benny
01:36:47
Ja, aber, ja, okay. Wie gesagt, Chatschie-Betit.
Sophia
01:36:51
Willst du später noch Test treiben?
Benny
01:36:52
Nee, ich habe, wie gesagt, nichts verstanden. Ich kann sagen, dass es um Murmeln ging ein bisschen.
Sophia
01:36:58
Also um Kugeln, ja, harte Kugeln. Murmeln klingt jetzt, ob ich in so einem Planschbecken gezielt habe, aber ja, stimmt schon.
Benny
01:37:05
Ja, genau. Ich finde, das Thema Selbstwert ist ja mega wichtig. Und ich finde, das ist so eine Sache, wo ja voll viele Leute damit strugglen und du bist ja eine Person, die im Lobpreis aktiv ist und auch frei auf der Bühne tanzt und wirklich die Freiheit spürt, Leute anzuleiten, den Lobpreis zu führen und nicht, jetzt würde ich mal sagen, verkrampft hinter ihrer Gitarre, sich versteckt, sondern auch, okay, es wird ein Wireless-Mic auf der Bühne rumzutanzen, Lobpreis zu machen. Und genau, ich finde das klar, man sagt, hey, Gott bewegt einen und Gott befähigt einen dazu, aber ich würde auch sagen, vieles ist auch Charakter, weil ich glaube, dass es auch Leute gibt, die, wenn sie Lobpreis machen, sind sie jetzt nicht unbedingt, die tanzen vielleicht ein bisschen, aber sie gehen jetzt nicht total ab. Du hast ja JD von Hillsong United früher, der immer richtig krass abgetanzt ist, aber dann hast du zum Beispiel andere von United gehabt, die eher ruhiger waren und aber nur den Lobpreis gemacht haben, wenn du Jad Gillies anschaust. Der war immer ruhig hinter der Gitarre. Aber voll okay, weil es einfach diese von Charaktere gibt. Und ich würde sagen aber auch, dass vieles auch damit oft zusammenhängt, einfach so eine Journey von Selbstwert, wie sieht man sich selber an Jesus. Und du warst ja früher jemand, der, korrigiere mich, wenn ich falsch bin, der jetzt nicht das, nicht viel Selbstwert oder Gesundwert hatte, im Sinne von, dass du jetzt nicht viele Freunde hattest, dass du, ich weiß nicht, wie das so für dich war, ich will dir jetzt keine Worte in den Mund legen, wie du es wiedergegeben hast.
Sophia
01:38:43
Mach einfach mal.
Benny
01:38:45
Nee, aber ja, vielleicht kannst du uns mal so erzählen, wie für dich das so war, als du aufgewachsen bist, dein Selbstwert, dein Gefühl, deine Identität in Jesus, was das so mit Glauben für dich bedeutet und wie dich das, wie zu dem Punkt, wo du heute bist, wo du sagst, hey, du hast die Freiheit, auf der Bühne zu stehen und Lobpreis zu machen und vor Leuten zu tanzen und dich stört das nicht.
Sophia
01:39:10
Das ist voll lustig, weil ich das emotional überhaupt nicht miteinander verbinde, diese beiden Sachen. Aber nach außen hin wirkt es so, krass, die selbstbewusste Sophia auf der Bühne, die owned das da total und nimmt den ganzen Platz ein und manche könnten eher denken, boah, was für eine dominante Frau, das muss man auch irgendwie wollen oder abhaben können. so.
Benny
01:39:27
Ketzerei!
Sophia
01:39:27
Ja, vielleicht. Patriarchismus so. Nee, aber ich weiß gar nicht, ob man sowas in Podcasts überhaupt erwähnen darf.
Benny
01:39:34
Alles gut, du darfst du alles sagen.
Sophia
01:39:36
Danke. Also so von der Idee her, das ist glaube ich manchmal so das Bild, was es so an einem Sonntag wirft, aber um da vielleicht kurz den Schleier vorweg zu lüften, das ist auch nicht mal naturell. Sondern das ist, ich weiß, enttäuscht jetzt Leute, ich rede da nicht so viel offen drüber, weil irgendwie Leute manchmal in so einer Blase leben, aber es ist antrainiert. also mit antrainiert meine ich wirklich trainiert. Ich habe mir dafür richtig Zeit genommen. Ich habe zu Hause während des Worship gelernt, mindestens so und so viele Schritte im Lobpreis zu gehen, mindestens so zu stehen. Ich habe abends mit Haarbürsten vor meinem dunklen Fenster, weil ich keinen Ganzkörperspiegel hatte, vor dem dunklen Fenster geübt, zu gucken, was sind Bewegungen, die einfach total unangebracht sind und was Bewegungen, die auch mit Klamotten gehen, damit nicht alle so, umhimmelswild und so die Hände vor dem Kopf halten.
Benny
01:40:20
Ja, voll. Ich kann dir auch sagen, als derjenige, der der Technik hinten sitzt, man auch genauso, worauf man achten muss. Ich meine, das merkst du, du kriegst ja oft genug mit, wenn jemand von der Technik kommt und sagt, hey, pass mal auf, was du da anhast und so.
Sophia
01:40:32
Ja, voll. Also das ist wirklich auch durchdacht oder auch, Ja, so verschiedene Sachen. Irgendwann haben Leute mir gefeedbackt, du guckst immer so grimmig, wenn du Lobpreis leidest. Und ich so, gar nicht wahr.
Benny
01:40:43
Gott, ich liebe dich.
Sophia
01:40:44
Ja, aber wirklich, ich bin da so konzentriert. Ich merke das gar nicht, aber ich ziehe meine Augenbrauen dann so zusammen, wie wenn ich zornig wäre. Und mich stört das auch nicht, wenn ich das jetzt sehe, aber einfach, da passiert voll viel unbewusst. Und ich könnte das zu 100 Prozent abstreiten, weil ich das in dem Moment komplett nicht wahrnehme. Aber damit ich das eben wahrnehme, trainiere ich Sachen zu Hause oder habe sie früher trainiert zu Hause. Und das heißt, dieses ganze selbstbewusste Ding ist für mich tatsächlich ein Leiterstil. Also das ist einfach nur kurz vorweg, bevor jetzt hier die große Entrüstung losgeht. Was ist doch dann gar nicht echter Lobpreis, wenn du das nicht wirklich fühlst, wenn du hüpfst? Weil ganz ehrlich, ich fühle mich nur in einem Prozent der Fälle wirklich nach Hüpfen. Also selbst immer diese letzten Lieder, die wir bei uns in der Gemeinde machen. Ich hüpfe, aber es ist für mich jedes Mal, selbst wenn ich nicht leite und irgendwo hinten stehe und hüpfe, es ist für mich immer eine Entscheidung, weil ich bin kein Hüpfer.
Benny
01:41:32
Was bist du?
Sophia
01:41:34
Ich bin eher der Kniende, ich glaube, so der Herr und ich. Das wäre mein Ding, da fühle ich mich wohl so. Das heißt, es ist für mich tatsächlich ein Opfer, aber aus verschiedenen Gründen. Und wenn ich vorne stehe, weiß ich einfach, es erlaubt Leuten, sich freier auszudrücken, wenn ich das mache. Weil es setzt wie den Ton. Weil wenn die Sophia das da vorne macht, also dann kann ja niemand was sagen, wenn ich hinten ein bisschen mitwippe. Also ich versuche wie, mich bewusst so zu verhalten, einfach nur damit Leute den Freiraum bekommen. Und der Gedanke ist, dass es den Leuten dienen soll, also es vereinfachen soll. Soviel dazu, jetzt zum Selbstwert zurück, der also quasi nicht so viel damit zu tun hat, weil es mehr eine antrainierte Eigenschaft ist.
Benny
01:42:13
Das ist eine Rolle, könnte man sagen, oder?
Sophia
01:42:14
Eine Rolle, ja, das ist gut.
Benny
01:42:15
Eine Rolle, die du einnimmst, das kenne ich vollkommen auch.
Sophia
01:42:18
Richtig, eine Rolle. Und das meine ich auch nicht, eine Rolle, um zu heucheln, sondern einfach eine Rolle, die in dem Moment Struktur und Hilfe gibt, weil dafür stehe ich dort.
Benny
01:42:26
Ja, aber du hast ja, deine Aufgabe ist ja Worship, deine Aufgabe ist, Leute anzuleiten. Dann musst du dir diesen Hut anziehen und dann gehört das halt dazu. Genau.
Sophia
01:42:37
Also es ist wie die freundliche Einladung, wirklich auch sein Gesicht zu informieren, dass man errettet ist. Und es ist auch oft, dass Leute mir sagen, krass, du bist ja so richtig abgegangen da vorne. Wo ich dachte, ganz ehrlich, das mache ich, dass es euch hilft. Aber ob das jetzt Lobpreis war, entscheidet der Herr, weil der sieht mein Herz. Und das kann so richtig oder so falsch sein. Und ich weiß das und Gott weiß das, dass es manchmal nach vorne total imposant selbstwert war und nach hinten gehe ich nach Hause und traue mich nicht mal, gewisse Personen anzurufen, weil ich so Angst vor ihnen habe. Also das ist komplett konträr teilweise, das ist nicht deckungsgleich. Aber ich verstehe schon, wo dieser Gedanke herkommt, also das schon mal vorweg. Und vom Selbstwert her, um das ein bisschen abzukürzen, dann kannst du rein stochern, wo es dich interessiert, ist glaube ich so, also ich habe tatsächlich, ich bin nicht so ein Teamplayer gewesen in der Zeit früher und das liegt daran, dass ich in einem sehr katholischen Umfeld als sehr nicht katholisch aufgewachsen bin und mich da in meiner Jugend auf eine unkluge Art und Weise zu weit aus dem Fenster gelehnt habe, würde ich mal sagen und dann Jahre später immer noch die Frucht davon gegessen habe. Aber ich bin sehr arrogant an manche Themen rangegangen und ich habe das, ja, ich habe einfach Leute dadurch verloren und bin sehr, sehr viel in Einsamkeit und auch mit Mobbing in der Schule und so, also bin da so durchgegangen und dachte tatsächlich zum Abschluss meines Abiturs, ich bin einfach Einzelgänger und ich kann einfach nicht gut mit Leuten. Und das dachte ich halt. Und dann bin ich ja als anonymer Physiker auch so richtig still durch die Uni gegangen. Und gerade später Master während meiner Forschergruppe war ich so eingeschüchtert. Ich habe tatsächlich immer so zittrige Beine gehabt und wenig gesagt, weil ich nicht wollte, dass die was Schlechtes über mich denken. Also teilweise habe ich versucht, lustig zu sein und das zu überdecken. Aber so im Großen und Ganzen war ich eher, ja, also die finden dich eher eine Blüte, also es ist einfach Stillding. Also da war schon ein Minderwert ein Thema und gleichzeitig dann in der Church mit 120 Dezibel im Zentrum, also auf dem Screen jetzt im Zentrum mit dem Text drunter, alle schauen dich an. Also jeder weiß, dass du in diesem Gottesdienst warst, da war mega die Präsenz von mir so und wo auch Leute sagen, krass, also wirklich, du musst ja auch in der Uni da so voll unterwegs sein, wo ich dachte, ich weiß gar nicht, wer in der Uni weiß, dass ich existiere. Also von meiner Wahrnehmung her war das wie so ein Paralleluniversum. Und in dem ganzen Ding musste ich einfach immer wieder das Beten zu sagen, Gott, also scheinbar kann ich doch voll gut mit Leuten, weil in der Church war eher immer so eine Traube von Menschen, die wollten auch alle Rat und Gebet und Freundschaft und das waren nur Menschen. Und in der Uni war es eher immer so, ja, also wir können auch zusammenarbeiten, wenn du magst, aber ich musste mich eher wie so eine Klette immer so an Leuten so festhängen, weil das nicht so ein Selbstläuferding war und diese Spannung konnte ich bis zum Schluss nicht lösen und ich glaube, diese Spannung hat mir aber erlaubt, genau in dieser Lücke Gott zu finden und zu sagen, es ist völlig egal, ob ich extrovertiert oder introvertiert bin, wichtig ist, dass ich gehorsam bin. Das war so für mich dieses Ding von wichtig ist, ich bin dort, wo du mich haben willst und du musst mich bestätigen Und da war eben ein ganz wichtiges Bedürfnis immer, dass ich mich weder hinter dem einen noch dem anderen verstecke. Und gerade in dem großen Umfeld der Church, da habe ich eben zum Beispiel dann vollauf gebetet, Herr macht, dass ich meine Identität nicht aus dem schöpfe, dass ich dort eine Position habe, die man kennt oder mag oder bewundert. Und das wurde dann immer wieder auf den Prüfstand gestellt. Also das hat Gott immer wieder geschüttelt. Und das war für mich auch immer wieder voll der gute Dämpfer. Und dann bin ich echt nach Hause. Teilweise weint, weil es so awkward ist, weil es meinen Stolz angegriffen hat und mein Ego echt abgeschnitten hat. Und gleichzeitig habe ich aus Dankbarkeit geweint, weil ich dachte, wie lieb hast du mich, dass du diesem Gebet nachjagst, dass es für mich wirklich egal auch bleibt. Dass dieser Status von, es ist mir egal, was das für eine Position ist oder was für eine Ehre, die mitbringt, das hat Gott richtig, Aber das ist wirklich auf seinem Mist gewachsen, muss ich sagen. Aber er hat es wunderbar, er hat mich da so krass bewahrt.
Benny
01:46:33
Ja, du hast Mobbing beschrieben. Kannst du uns ein bisschen erzählen, welche Klasse das war? Was genau so das Mobbing für dich? Also wie du es erlebt hast? Wurde dein Aussehen gemobbt? Wurde wie du redest gemobbt? Oder hast du selber gemobbt?
Sophia
01:46:53
Nee, also ich hoffe, das wäre irgendwann spannend. ich würde gerne mal meine Klassenkameraden von früher auch dazu fragen, weil vielleicht haben die das ganz anders wahrgenommen, aber ich war auf einer Medienschule und da schlägert man sich auf jeden Fall nicht, man disst mit Worten so. Das war eher so eine subtile Form.
Benny
01:47:07
Ist es fair zu sagen, dass durch die Ablehnung durch Menschen du zu einem Einzelgänger gemacht wurdest?
Sophia
01:47:18
Das habe ich mich mal gefragt, ich habe den Vergleich nicht. Ich wüsste nicht, ob ich sonst krass extrovertiert gewesen wäre vorher. Ich war als Kind, glaube ich, ein krasser Tyrann. Ich war immer der Bestimmer von allen Nachbarschaftskinderspielaktionen und es kann sein, dass ich da an irgendeinem Punkt einfach so krass dominant war, dass Leute vielleicht auch nicht mehr mit mir arbeiten wollten. Also eine Hand kann nicht klatschen und es könnte bei mir echt auch der Fall gewesen sein, dass das zum Beispiel ein ausschlaggebender Faktor war, weil in der Ecke, wo ich wohne, also so in Schwaben kritisiert man Sachen nicht direkt, sondern man zieht sich einfach leise, still und heimlich zurück. Und deswegen frage ich mich, war das ein Faktor oder hab nur ich den so, also ich kann es dir nicht sagen.
Benny
01:47:59
Okay. Aber das okay. Würdest du sagen, dass du als aufgewachsen bist einen gesunden Selbstwert hattest? Dass du, wenn du beschreibst, du hast dich getraut, reinzurufen. Das ist ja schon etwas, was eher dafür spricht, dass man ja damit okay ist, wenn andere Leute einen damit konfrontieren. Ich geb dir ein Gegenbeispiel. Ich hab Mobbing erlebt und ich hab ich, ähm... Ich habe so viel Angst gehabt, irgendwie aufzufallen, weil ich Angst hatte, dass Leute gemein zu mir sein werden. Dass ich einfach wollte, dass niemand mich anschaut. Also war ich einfach still. Und deswegen frage ich so, wie war dein Erleben so da in dem Bereich? Weil ich rede das nicht falsch verstehen, ich rede das nicht klein, sondern ich würde es gern verstehen, wie so deine Sichtweise darauf war.
Sophia
01:48:59
Ich glaube, als Mädchen ist man sehr viel mitteilungsbedürftiger und ich wollte auch, dass die Mädels mich mögen. Aber bei mir war es weniger, ich bin still, dann merken sie es nicht. Sondern ich kleide mich einfach wie sie, dann merken sie es nicht. Und lauter so Sachen. Ich finde toll, was sie toll finden und blöd, was sie blöd finden. Und lache, wenn sie Sachen lustig finden. Also ich habe versucht, mich da so reinzufitten. Aber dann zeigst du ja schon auch eine gewisse Aktivität. Du erzählst auch mal einen Witz und willst lustig sein oder so Sachen. Und das Reinrufen war jetzt nicht, weil ich mich wie so eingeschätzt habe, ach, das müssen die abhaben. Sondern da war das Ding eher, ich habe Unterricht geliebt. vor allem, wenn ich Sachen richtig spannend fand. Und ich war dann so in dem Thema und ich habe die Lehrer geliebt. Also ich war schon immer ein Mensch, ich war so wissbegierig und ich habe wirklich, ich hing an den Lippen der Lehrer teilweise, nicht in allen Fächern, aber in vielen. Und da war ich dann so, ich bin fast geplatzt, wenn ich es wusste, ich weiß schon, was es ist. Also war ich so, das ist einfach mein Naturell so. Und da habe ich in dem Moment wie vergessen, was Leute denken. Und ich dachte, oder vielleicht sogar, vielleicht bewundern sie mich, weil ich das alles weiß. Also ich kann dir nicht sagen, ich war da zu wenig selbstreflektiert. Das fing relativ früh an.
Benny
01:50:05
Und wenn du so durch die Jahre schaust, deine Schulzeit, wenn wir gleich zu dem Zeugnis kommen, ich glaube, das kann Leuten echt helfen, was du dazu erzählen hast, aber würdest du sagen, dass zu dem Punkt, wo du wenig Freunde hattest, dass damit sich durch die Schullaufbahn kritisiert, gezogen hat, aufgrund dieses Verhaltens?
Sophia
01:50:33
Ja, voll. Also ich habe dann wirklich hinterher irgendwann, also ich habe dann wirklich versucht, Menschen zu gefallen, Menschengefälligkeit, mit der habe ich gepartnert. Ich wusste, dass Menschenfurcht Sünde ist, aus biblischer Sicht. Und trotzdem wollte ich das so unbedingt. Sünde ist, aus biblischer Sicht, Misse geschlossen. Ich hatte damals gezielt die paar wenige enge Freunde, die ich eigentlich auch lieb hatte, gezielt so, ja, einfach wie abgeschoben, damit ich noch mehr Chancen habe, beliebter zu werden und also unreife Entscheidungen getroffen und mich dadurch noch mehr einsam, also es ging dann so eine Spirale, dann wurde ich noch einsamer und so, also. Ja, also das hat es definitiv geprägt und wie gesagt, zum Schluss habe ich die Schule verlassen und dachte so, krass, ich glaube, ich bin einfach nicht gemacht für die Gesellschaft und ich weiß noch, so ein klassisches Beispiel, das ist jetzt für die jungen Mädels da draußen, vielleicht in der Mädchenschule ist es ja so, und dann hast du den ersten Freund und so, und irgendwann meinten die so, Mensch Mensch, Sophia, wir brauchen nicht auch mal einen Freund für dich. Also es war auffällig. Alle 30 Mädels hatten gefühlt einen Freund, nur Sophia nicht. Sophia saß alleine in der Ecke und, keine Ahnung, hat irgendwas anderes gemacht. Und irgendwann nach dem Abi dachte ich mir, jetzt war ich so lange ein guter Christ, jetzt gehe ich einmal so mit so eine Woche Club nachts. Und meine Eltern haben das dann erlaubt auch, weil jetzt war ich ja volljährig und das Kind hat was abgeschlossen und machen wir uns nicht so Sorgen, mach das mal. Und ich war dann in diesem Club und haben sie gesagt, du musst dich dann auch so und so kleiden und so und so verhalten. Ich hatte ein paar Prinzipien, die habe ich nicht über Bord geworfen, zum Beispiel Alkohol. Ich hatte einfach von vornherein für mich persönlich, gar nicht von der Kirche oder so, einfach ich selber hatte das Bedürfnis, von Alkohol die Finger zu lassen, gänzlich. Und das heißt, das war für mich zum Beispiel, die Regel habe ich nicht gebrochen. Aber ich habe schon überlegt, wie verhalte ich mich jetzt dort? Und ich habe gesagt, oh der, probier den mal aus, so ein bisschen so. Und das Witzige war, dann kam an diesem ersten Clubabend. Irgendwie so gefühlt der reichste Typ aus dem Dorf auf mich zu und das bandelte sich so ein bisschen an und alle so, der hat sein eigenes Business mit 18, der hat seine Eltern angestellt und ich habe mit dem so gesprochen und dann haben Leute zu mir schon gesagt, du weißt immer so viel und du schüchtert Männer ein, also stell dich so einfach dumm. Und ich stand halt echt so da und dachte so, okay. Und der hat mir halt echt die Story vom Pferd erzählt. Das war einfach alles so, es hat mich gelangweilt. Und es war so falsch. Es war einfach so falsch. Mein ganzer Kopf war so auf, das stimmt alles nicht, was du sagst. Das ist ein grober Denkfehler so. Und ich habe mich nur gelangweilt. Aber ich dachte, hey, aber alle anderen. Ich habe gemerkt, wie all die Mädels so haben. Krass, der ist auf sie aufmerksam geworden. Und dann dachte ich, ich halte dieses Spiel am Laufen. Und dann habe ich gesehen, wie er kurz rausgelaufen ist, weil er einen Anruf gekriegt hat, weil seine Eltern in seinem Business gerade einen Fehler gemacht haben. Und er hat die so angeschrien. Und das war der Moment, wo ich in diesem Club stand und dachte, was machst du hier eigentlich? Was machst du hier eigentlich? Also wie verzweifelt bist du über die Jahre geworden, dich hier hinzustellen, ernsthaft über eine Beziehung, also was mich persönlich betrifft, nachzudenken, dich dumm zu stellen, gute Sachen böse zu finden, böse Sachen gut zu finden, wie die Bibel auch warnt. Also ich bin über so viele Grenzen gegangen, nur um Leuten zu gefallen, dass ich dann da stand und dachte, würdest du so einen Typ heiraten wollen? Und dann dachte ich, krass, das entspricht nicht meinen Werten und überhaupt nicht meinem Herzen. Und all die Mädels, die mich jetzt gerade bewundern, die werden doch die nächsten sieben Tage, die ich mit so jemand allein sein müsste, gar nicht mitkriegen. Also was habe ich davon so? Und da bin ich echt, ich habe die Nacht noch durchgefeiert, alkoholfrei, ganz schwierig, kann ich niemandem empfehlen. Bin nach Hause bei Sonnenaufgang und dachte mir, was für eine Farce, also was für ein Witz. Und das wurde so hohl für mich, dass ich da gemerkt habe, krass, ich habe ständig was nachgejagt, was eigentlich so nicht wert war. Ja, krass. Aber danach dachte ich auch, okay, dann ist das Thema Freund erlegt. Also wenn so eine Beziehung aussieht, Männer nein danke, Freunde nein danke, Team nein danke, ich mache mein Ding allein. Also ja, es hat mich geprägt. Und dann zum Schluss dachte ich, keine Leute und auch keine Ehe. Ich dachte wirklich, dann bin ich halt alleine.
Benny
01:54:30
Du wirst Nonne.
Sophia
01:54:31
Hey, lach nicht. Kurz bevor ich gegangen bin, haben wir ein Berufsberatungsgespräch bekommen. Und da habe ich dann wirklich auch geweint, weil ich dachte bis zu dem Zeitpunkt, ich wollte Familie und mir war das wichtig. Und dann war diese Clubgeschichte und eine Woche vor dieser Clubgeschichte haben wir noch so eine Berufsberatung bekommen und da kam eine Rallye-Lehrer und meinte, haben Sie eigentlich mal überlegt, Nonne zu werden? Und sie meinte das ernst und zwar, weil sie meinen Glauben so bewundert hatte, aber die Klasse, sie hat das vor der Klasse gesagt und die Klasse hat schallend gelacht und hat gemeint, die hat eh keinen Freund und das würde voll passen, weil das würde auch erklären, warum du so null Interesse an Männern hast, dann deswegen ist bei dir auch alles falsch. Und das hat bei mir so reingeschlagen, weil ich dachte, sie, krass, wenn meine Lehrer sehen, ich sollte ins Kloster gehen, weil ich so unkompatibel für Männer bin. Das war das, was sie gesetzt hat, aber das hat sie nie gesagt. Aber tatsächlich war dieser Satz, hey, haben Sie nicht Lust, Nonne zu werden, das könnte ich mir bei Ihnen gut vorstellen, hat, glaube ich, 30 Prozent meines Selbstwerts ausgemacht dann.
Benny
01:55:26
Ach krass.
Sophia
01:55:27
Und die letzte Bestätigung war dann, als ich diesen Typ in diesem Club so ein bisschen so geangelt hatte, hinterher zu sagen, ach krass, ich bin glaube ich wirklich einfach nicht für Männer gemacht. Oder halt nicht für Familie gemacht und auch nicht für Beziehung gemacht. Das war die krasseste Lüge, mit der ich aus der Schule gegangen bin.
Benny
01:55:40
Ja. Boah krass, das muss ja, ich stelle mir das voll, das ist ja schon sehr getief. Also ich glaube tief in das, wie sagt man, ans Mark, glaube ich, das Sprichwort.
Sophia
01:55:53
Wahrscheinlich, Mark und Gebein oder so.
Benny
01:55:55
Ich glaube, das heißt es. Ich finde, erstmal danke für die Offenheit, voll powervoll. Und das ist Wie würdest du beschreiben, bist du aus dieser Lüge, die offensichtlich, die du da geglaubt hast, die sich so in dich reingeboxt hat? Wie bist du frei geworden davon?
Sophia
01:56:25
Das Coole ist, ich kann das gar nicht so an einem fixen Punkt festmachen.
Benny
01:56:31
Aber vielleicht gab es ja eine Journey.
Sophia
01:56:33
Ja, und auch da wieder so rückblickend weiß ich, der hat es gut gemacht. Aber ich glaube, das Coole war, ich habe mich...
Benny
01:56:38
Sag jetzt nicht Gehorsam.
Sophia
01:56:41
Rate mal. Nee, aber ich habe mich quasi so ein bisschen aus der normalen Welt, so aus dem Schulalltag rausgetunnelt. Und zu Hause halt rein in den Lobpreis gleichzeitig. Also alles, was ich nicht an Zeit mit Freundinnen hatte, habe ich mich im Lobpreis komplett verloren. Also wirklich so lange, dass teilweise Eltern...
Benny
01:56:58
Heilung, also Heilung einfach.
Sophia
01:56:59
Heilung einfach, aber wirklich wie in so einem lauwarmen Wasserbad, wie Gott so richtig langsam das gemacht hat. Und irgendwann dachte ich, also das war aber erst viel, viel später, ich glaube irgendwann so in Konstanz, dachte ich so, krass, ich kann jetzt wirklich beides. Ich kann jetzt mit ganz, ganz vielen guten Freunden auch in meinem Freundeskreis umgehen und ich komme auch mit ganz, ganz wenigen klar. Und das Interessante ist, dann denkt man, man steht und die Bibel sagt immer, wenn man glaubt, man steht, soll man nicht meinen, man steht, weil sonst fällt man. Und das hat der Herr auch gleich in München wieder komplett geschüttelt. Also da dachte ich wieder, okay, ich habe gar nichts gelernt. Und da dachte ich, ja, du musst mein Selbstwert retten. Aber ich glaube, der Schlüssel in all dem. Ist also A, auf den Heiligen Geist zu vertrauen und er ist Tröster und nur er kann Punkte trösten, an die kommt halt auch kein Mensch ran. Und das ist ein Privileg, glaube ich. Also in solchen Zeiten voll Schmerz, und das hatte ich in München dann nochmal ziemlich stark. In all dieser, also in diesem Schmerz den Heiligen Geist einzuladen, zeigt dir eine Seite von Gott, von der ich denke, dass wir sie im Himmel gar nicht mehr sehen werden. Die Bibel sagt, selig sind die Trauernden, weil sie werden getröstet werden. Also da ist eine Verheißung auf ein Bedürfnis nach Trost und zwar vom Tröster persönlich. Und das finde ich so besonders, weil diese Zeiten waren nicht schön, also weder in der Schule dieser Selbstwertstruggle, noch der in München dann viel krassere später, den ich übrigens gar nicht so gezielt benennen kann. Ich hatte ein riesen emotionales Problem mit Selbstwert und das wurde unter anderem durch diese Probezeit getriggert. Ich wusste überhaupt nicht mehr, ob ich mein Leben komplett je richtig gelebt hatte. Aber in all dem den Heiligen Geist zu finden und von ihm zu hören, dass ich angenommen bin, das ist unbezahlbar und das ist jeder Schmerz wert, weil das ist eine Facette von Gott. Im Himmel werden wir alle lachen und es heißt, es wird jede Träne abgewischt sein. Das heißt, ich werde im Himmel nicht mehr Gott als Tröster kennenlernen müssen, weil es keinen Bedarf nach Trost mehr gibt. Das ist vollkommen. Und ich glaube, das ist so ein Privileg auf dieser Welt, ihn jetzt in dieser Facette kennenlernen zu dürfen. Und das hat er schön langsam gemacht über viele, viele Tage und nicht so an einem krassen Event.
Benny
01:59:07
Ja, richtig. Jetzt, wie würdest du einem jungen Mädel, das zuschaut oder zuhört, was würdest du jemandem raten, die sich vielleicht so gefühlt oder sich jetzt gerade so fühlt, wie du dich gefühlt hast, was soll sie machen? Gibt es da so, du musst jetzt keinen Fünf-Punkte-Plan aufzählen, aber so aus dem Herzen heraus, was denkst du so, hey, das ist das, geh dorthin, geh in dein Zimmer, weißt du so, was würdest du empfehlen?
Sophia
01:59:37
Wenn die Person, die zuhört, und ich hoffe sehr, dass meine Schüler das irgendwann mal hören werden, wenn sie es hören sollen, nur Gott weiß es, dann gehen Grüße raus. Aber ich glaube, eine Sache, die ich Leuten empfehle, die Gott nicht kennen, ich weiß, dass Jesus die Lösung für alles ist. Und dann würde ich dir empfehlen, geh ins Verborgene, Gott ist ein Belohner, der im Verborgenen sieht, sperre dich in deinem Zimmer ein, geh auf die Knie und dann sag einfach Gott, wenn es dich gibt, dann begegne du mir und zeig du mir, wie du mich siehst. Weil Gott hat immer mit einem Plan erschaffen. Und wenn wir uns mal mit den Augen sehen, mit denen Gott uns sieht, man, dann ist so viel Heil. Weil er kennt mich so gut. Er weiß, wie viele Haare ich habe auf meinem Kopf. Er weiß mehr über mich als ich selber. Es gibt Dinge oder Tage, da habe ich Sachen gesagt. Und ich weiß bis heute nicht, warum habe ich so gemeine Sachen gesagt. Ich weiß es gar nicht. Ich bin gar nicht sauer auf die Person. Aber es war richtig gemein. Und ich kann es wie nicht ergründen. Aber Gott weiß bis in die Tiefe, wer ich bin und warum ich Dinge tue, so wie ich sie tue und er kann das offenbaren. Und also er hat wie unsere Betriebsanleitung geschrieben und er kennt uns. Wenn man Gott kennt, dann würde ich einem Mädchen, was es hört, empfehlen. Weniger auf mich selber zu schauen, was ich alles nicht kann und wer ich nicht bin und was Leute sagen. Sondern ich würde, so wie wir Deutschen bereits jeden Tag eine ganze Serie zu schauen, irgendwie 45 Minuten uns von so weltlichem Zeug so vollballern zu lassen oder von Instagram-Content, würde ich dir empfehlen, nimm die Zeit, die Screentime der letzten Woche im Schnitt und ersetz die komplett, indem du einfach deine Nase ins Wort Gottes steckst, am besten ins Neue Testament und dich einfach mal mit Wahrheit füllst, also vollballerst. Mit dem, was wirklich, wirklich wahr über dich ist. Weil dann merkst du zum Schluss, es geht nicht um einen Selbstwert, weil die Bibel sagt, wir haben keinen, wir haben alle gesündigt. Es gibt nicht sowas wie einen Wert von Sophia, sondern es ist nicht die Self-Confidence, es ist die Christ-Confidence. Jetzt ist in diesem irdenen Gefäß, sagt die Bibel, ist seine Herrlichkeit eingezogen und dieser Schatz macht mich unbezahlbar wertvoll und auf den konzentriere ich mich und dann gehe ich auf Entdeckungsreise und gucke, okay, was hat Gott in mich reingelegt und dadurch werde ich zu einem liebevollen Menschen und das finden Leute attraktiv und ich werde zu einem geduldigen Menschen und das finden Leute super attraktiv und zu einem disziplinierten Menschen, das finden Leute echt attraktiv, Stichwort Gym und so. Also das heißt, wenn wir uns mit Gott und mit seinem Wort und mit dem Geist einfach nur voll, voll, voll, voll, voll machen, dann bringt es automatisch diese eine Frucht des Geistes und die sorgt für eine Christ-Confidence, also für einen gesunden Christuswert und nicht einen Selbstwert.
Benny
02:02:22
Ja, die Message-Bible sagt Godfidence. Die Message-Bible sagt Don't cultivate confidence, cultivate Godfidence.
Sophia
02:02:31
Godfidence, das mag ich. Ganz ehrlich, das ist der Schlüssel, die Godfidence.
Benny
02:02:36
Ja, und genau, für die Leute, die jetzt, damit es nicht zu Verwirrung führt, also super Amen dazu, damit ist jetzt quasi gemeint, hey, dein Wert ist in Jesus, dein Wert kommt von Jesus, wie alleine. Das ist, was jetzt Sophia meinte, dass dein Wert kommt nicht von dir selber, sondern dein Wert kommt, weil Jesus dir den Wert gibt und weil Jesus gesagt hat, du bist wertvoll und du bist geliebt und du bist es wert für dich, ich sterbe. Du bist es wert, dass Jesus für dich gestorben ist. Das hat Bernd im letzten Podcast gesagt, in der letzten Episode, hey, Jesus ist es wert, ich bin es wert, dass Jesus für mich gestorben ist. Und darum geht es, dem Pfeil auf Jesus zu zeigen.
Sophia
02:03:14
Genau.
Benny
02:03:15
Und ich finde es echt mega powerful, wenn man durch Jesus seinen Selbstwert eben kriegt. Für mich war das lange Zeit das krasse Thema, einfach keinen Selbstwert zu haben, weil ich das so viel auch gekriegt habe. Und mir mal auch einfach das Wort Gottes, Zeit mit Gott verbringen, ist das, was mein Herz geprägt hat, so weit. Aber selbst heute noch ist es manchmal so, dass man, vielleicht geht es dir auch so, dass man manchmal, dann kommen wieder so Herausforderungen mit Selbstwert und dann muss man wieder zu Gott laufen. Also ich würde jetzt nicht sagen, dass mein Selbstbewusstsein und mein Selbstwert 24-7 aus Titan ist, sondern es ist wirklich, es gibt manchmal Challenges und Herausforderungen, wo man sich vielleicht auch müde fühlt und dann muss man zu Jesus rennen. Geht es dir auch so oder würdest du sagen, dass du 24-7 auf dem Level bist?
Sophia
02:04:08
Also ich wünschte, ich könnte jetzt Ja sagen, aber ich glaube, das ist genau die Live-Bibelschule, die wir unser Leben lang haben. Also ja, kenne ich. Ich glaube. Um das ganz praktisch noch ein Beispiel zu geben, ich wusste, also ich habe immer wieder, also Mädels haben glaube ich so, es gibt so klassische Themen, wo ich sagen würde, das sehe ich ganz oft primär bei Frauen, diese Probleme. Und da ist immer eins eben auch dieses Bedürfnis, schön sein zu wollen. Und da war es zum Beispiel so, als das mein Selbstwert dann so runtergezogen hat, weil das geht dann schon auch in die Identität, gerade an so einer Mädchenschule oder so. Das habe ich jetzt wieder gemerkt, als ich dann neu an die Schule kam, wo ich dachte, jetzt muss ich mich neu mit dem Thema auseinandersetzen, weil vorher saß ich in einem Office, irgendwo im x-ten Stock, wo nie einer hinkommt, 40 Stunden die Woche und jetzt habe ich eine Dauerpräsenz von mindestens 30 Leuten pro 45 Minuten. Also da dachte ich kurz, was mache ich, wenn die anfangen, abfällige Bemerkungen über mich zu machen, weil das könnte mich echt verletzen und weil ich da am Anfang in einem so unsicheren State war, habe ich wieder gemerkt, Mist, mein Selbstwert stimmt da nicht. Weil schon wieder denke ich mir, wie bin ich wohl, genüge ich, ich, meiner, mir, mich und da war ich nicht mehr beim Fokus von Gott. Und das heißt, ich habe zu Anfang meines Refs alle Spiegel entfernt, die ich hatte, weil ich wollte nicht. Ich dachte mir, es geht nicht um mich und ich zwinge mich den Fokus weg von mir auf Gott. Das Spiegel, die Bibel sagt, das hier ist der Spiegel und dann habe ich angefangen wirklich gezielt, also ich hatte noch einen Bart zum Zähneputzen und zu gucken, dass meine Haare nicht in alle Richtungen stehen. Alles andere habe ich nicht mehr besessen für zwei Jahre. Und das hat mir so gut getan, weil ich in diesen zwei Jahren die ganze Zeit, die ich, das ist jetzt nicht viel, aber so summarum die Minute am Tag, wirklich mehr im Wort Gottes verbracht habe und geguckt habe, was sagt denn dieser Spiegel, wer ich wirklich bin.
Benny
02:05:47
Der wahre Spiegel.
Sophia
02:05:48
Und das Witzige ist, es kam dann auch nie in der Schule irgendwas. Und selbst wenn, also selbst wenn Leute sagen, das Kleid sitzt irgendwie schief oder hinten schaut der Zettel raus oder so, dachte ich mir, Ach, I really don't care. Weil das setzt den Standard zu niedrig, dass Schüler auch Fehler machen dürfen. Und alle wissen, die Frau Henckell macht Fehler. Ich kann die auch machen. Also es war so herzlich viel menschlicher. Und... Die Schule hat sich nicht gestört und mich hat es wieder gesund gemacht. Also mittlerweile ist mir das so egal. Ich habe einen Spiegel, ich laufe ständig dran vorbei und vergesse, dass ich den habe, weil mir geht es da wieder gut.
Benny
02:06:17
Ja, das ist cool. Das ist wahre Heilung. Ich glaube, das ist das, wo man hinkommt, wenn man ins Wort Gottes kommt. Ich glaube, das ist die Antwort. Absolut. Wie würdest du sagen, lebt man gesunden Selbstwert?
Sophia
02:06:40
Ich glaube, das ist jetzt eine ziemlich christliche Antwort und das ist eine, über der würde ich in Anführungszeichen meditieren. Also die würde ich jetzt kauen, weil sonst versteht man es, glaube ich, nicht direkt. Aber jeder, der das hört, den bitte ich einfach zu Hause auch nochmal direkt sagen, Gott, was meinst du damit? Aber ich glaube, wie man gesunden Selbstwert lebt, ist, indem man sich selbst komplett abstirbt. Klingt klasse radikal und ich meine das jetzt nicht, ich rede jetzt nicht von Selbstmord oder Suizid, das meine ich gar nicht, sondern ich meine, dem selbst abzusterben, nicht als Mensch zu sterben.
Benny
02:07:11
Dem Ego sozusagen.
Sophia
02:07:12
Dem Ego und zwar allem, was ich will, was ich fühle. Das ist in Deutschland enorm entscheidend, weil wir sind so gefühlsbasiert, denke ich, was eine Stärke sein kann. Aber die Bibel sagt eben, dass wir uns komplett selbst verleugnen müssen. Und wenn wir unser Leben verlieren, dann gewinnen wir es. Und das ist dieses komplett große Geheimnis, weil ich sehe, wie die deutsche Gesellschaft so pusht, so dieses ganze Achtsamkeitsding, ich muss mich wohlfühlen, ich muss da, also wie geht es mir und wenn ich mich nicht fühle und überhaupt so, wo ich dachte, ja, wir sollen auf uns, wir haben Boundaries und wir dürfen auf unseren Körper hören und wir sollen auf die Signale hören, aber die Frage ist, herrschen sie oder hören wir nur drauf, das ist ein Unterschied und ich habe so das Gefühl, wir sind da zumindest, ich bin in anderen Kulturen rumgereist und die leben auch super gesund und die leben das komplett konträr und da merke ich, krass, wenn ich selbst absterbe, dem Willen und den Gefühlen und entscheide, mich da Gottes Willen unterzuordnen, Dann bin ich auf der sicheren Seite. Also wenn es wirklich Godfidence wird, dann habe ich Confidence gut gelebt. Und ich glaube, das hat Chris Wellett mal gesagt, eigentlich dasselbe Thema, da wurde er gefragt, was ist Demut? Und er hat gesagt, it's not thinking less of yourself. Wie hat er gesagt?
Benny
02:08:30
Ich kenne den Satz. Ich muss kurz einschenken, du kurz weiter.
Sophia
02:08:35
Warte, ich probiere es in der Zeit. It's not thinking less of yourself, but it's thinking of yourself less. Also, es ist quasi.
Benny
02:08:44
It's not thinking less of yourself, it's thinking of yourself. It's not thinking of yourself less, it's thinking less of yourself.
Sophia
02:08:53
Ja, kannst du mal langsam und betonen.
Benny
02:08:55
Also quasi, es ist, ich versuch's gleich zu übersetzen, es ist einfacher. Also es geht nicht darum, dass du weniger, im Deutschen würde man es anders spielen. denn im Deutschen würdest du sagen, es geht nicht darum, dass du weniger von dir hältst, sondern dass du weniger über dich nachdenkst, sozusagen. Richtig. Es klingt nicht so cool im Deutschen, weil es halt nicht so ein Wortspiel ist, aber es ist ja dieses not thinking
Sophia
02:09:21
Also selfless und.
Benny
02:09:22
Too less. Not thinking less of yourself but thinking of yourself less.
Sophia
02:09:29
Ich feiere es, weil ich glaube, jetzt hat es jeder gekriegt. Genau, also danke dir. Also genau das, wo ich so denke, krass, Demut bedeutet echt einfach nur weniger an mich selber zu denken und nicht wenig von mir zu halten, sondern einfach nur weniger an mich zu denken. Wie war das für dich? Also das war voll mein Schlüssel und ich habe gemerkt, ich bin dadurch nicht äußerlich verwahrlost, bloß weil ich keinen Spiegel mehr hatte und ich bin nicht zu einer sozialen Furie geworden, bloß weil ich mir nicht mehr Gedanken gemacht habe, was denken Leute, wenn ich das sage, trage oder esse, sondern ich habe einfach mein Ding gemacht und es hat mich so frei gemacht. Wie war das für dich?
Benny
02:10:02
Für mich war das ähm Also ich würde sagen, was mich gesund gemacht hat, war diese Erkenntnis, dass ich wertvoll bin. Also für mich war das so, ich dachte wirklich, ich bin Dreck und ich bin absolut nichts wert. Sogar als ich noch ein paar Jahre, glaube ich, war, war das noch so. Ich hatte auch nicht so gute Erfahrungen gemacht mit Christen leider, auch die selber nicht gesund waren. und dadurch halt nicht gesund mit mir umgegangen sind. Aber dadurch, dass ich eine ungesunde Brille auf hatte, habe ich alles auch falsch aufgenommen. Und für mich war das so, dass ich einfach angefangen habe, was ich gemacht habe, ist, ich habe halt angefangen, wirklich Gott zu suchen. Ich habe angefangen, wirklich, auch ich habe ein Buch gelesen, Einfach, wo es auch um das Thema Selbstwert und sowas ging, Selbstliebe und sowas ging. Und ich habe da das sehr angefangen zu praktizieren. Ich habe sehr viel gelesen, was da steht, habe es in der Bibel nachgeprüft und habe einfach angefangen, Lobpreis zu machen. Und habe mich sehr, habe dieses Wort Gottes extrem stark aufgesaugt. Und irgendwann mal gab es einen Tag, da hat es so zack gemacht, wow, ich bin es wert, geliebt zu sein. Und ich erinnere mich genau an den Tag, das war im Januar 2016, glaube ich, war das. Weil da habe ich einem Freund eine Sprachnachricht geschickt, hey, ihr müsst hier mitteilen, ich habe verstanden, ich bin wertvoll. Ich erinnere mich noch daran. Ja, weil für mich war das lange Zeit, lange Zeit, sodass ich einfach dachte, ich bin nichts wert. weil einfach Leute wie Leute im Umgang sind und Dinge, die passiert sind auch, Lügen, die ich geglaubt habe, Mobbing und all diese möglichen Sachen. Und es passiert, alles passiert einfach und ich habe, ja, ich musste das Wort Gottes nehmen und einfach wirklich Lobpreis machen und ein Buch lesen in diesem Bereich und dann noch Lobpreis, dieses Buch lesen und dieses Buch hat mich zur Bibel geführt und die Bibel hat dann voll offenbart, wer ich bin. Und es ist echt, so ist es für mich geworden, aber ja, ich finde dieses Thema so wichtig, das Motto von dem Podcast ist ja auch lebenswert, weil es einfach darum geht. Das ist so ein tiefes Thema, wo so viele Leute damit zu kämpfen haben und für dich, du bist jemand, der total Beliebt ist in der Gemeinde, in Gemeinden. Du bist voll die verbundene Person in der Lobpreis-Szene und Leute rufen dich voll gerne an, laden dich zu Worship-Events ein und du bist so, ich würde dich beschreiben als eine der beliebtesten Personen, die ich kenne, wenn nicht sogar die beliebteste Person. Auf jeden Fall.
Sophia
02:13:01
Das ist so krass, wie man Sachen unterschiedlich machen.
Benny
02:13:03
Genau, aber das finde ich so powerful, weil wenn man mir anschaut, wo du warst als Einzelgängerin und jemand, der gedacht hat, er ist ... Unfähig für die Ehe, nicht unfähig, wie du meinst, kein Bock auf die Ehe. Und kein Bock auf Menschen, so hin zu jetzt, finde ich, zu einer Person, die total bekannt, beliebt ist, Leute anrufen, weil sie gerne sie für den Worship hätten, finde ich, das zeigt, wie Gott halt das nimmt, aus einer Asche in eine Blumenwiese macht. Und ich finde halt, das ist, das zeigt, wie gut Gott ist. Und ich wünsche mir das für jeden, der zuhört, für jeden, der es anschaut, dass er einfach wirklich auch erkennt, wie wertvoll das ist und auch diesen Weg gehen kann. Also das ist wirklich, als du mir die Sachen gesagt hast, gerade eben, wo du das gesagt hast mit, dass du einzigängig bist, kein Bock auf die Menschen hast, das ist für mich so, ich kenne dich halt jetzt. Okay, wir kennen uns jetzt seit 2020, seitdem du in die CBG gekommen bist, aber halt dieses alles davor, das kennt man nicht. So geht es aber uns auch oft, wenn wir dann Prediger sehen auf der Bühne. Du siehst ja sie immer nur meistens als fertiges Produkt. Du siehst ja nicht den Schmerz, den sie durchgemacht haben.
Sophia
02:14:24
Oder du siehst sie auch nicht hinter der Bühne. Manche sind so voll extrovertiert und kommen runter und sind so schüchtern, dass sie kaum Leute ansprechen können. Das ist auch voll faszinierend.
Benny
02:14:32
Ja, ich finde das ist echt so interessant. Ich hätte aber voll gedacht, dass du auch privat so jemand bist, der voll on power ist. Wie sagt man, so voll aktiv, das ist das richtig, so voll Energy, die ganze Zeit voll so rum aktiv ist, weil du ja beschrieben hast, dass es eine Rolle ist, die du anziehst und nicht, dass es was du sagst, hey, das bin ich durch und durch.
Sophia
02:14:59
Ich mag diese Rolle, aber es ist total lustig, wenn ich mit meiner Schwester zusammen bin, das ist glaube ich so auch meine engste Freundin, die mich auch am besten kennt und da ist es schon so, sie weiß, okay, jetzt braucht Sophia erstmal drei, vier Stunden Me-Time, also sie weiß, sie tankt dann auf und dann lasst uns nochmal Freunde einladen und ich sage mir so, ich will heute niemanden mehr sehen. Also ich kann jetzt nicht mehr, jetzt ist meine Rolle getan. Und also ich liebe diese Rolle, das ist nicht geheuchelt, ich bin da auch gerne drin, aber irgendwann muss ich sie wie ausziehen, um wieder so aufzutanken, das was dann manche, glaube ich, unter Introvertität kategorieren, ich kategorisiere, ich kenne mich da nicht aus, aber und da denke ich mir so, ja doch, ich bin schon wirklich auch sehr gerne allein mit mir und dann bin ich so, enough people.
Benny
02:15:37
Ja.
Sophia
02:15:39
Aber ich bin nicht mehr ganz so, ich dachte früher, ich sei so asozial, also so ohne und ich merke, so asozial bin ich nicht.
Benny
02:15:46
Ja, das ist ja das Witzige, dieses Wort wird ja auch voll oft falsch verstanden, gell? Also nur so als Side-Note. Ja, ich glaube, du bist schon sehr sozial. Ich erinnere mich aber daran, boah, das ist schon vier Jahre her oder so, hast du auch gesagt, dass dir der Anschluss zu finden nicht so einfach war in München, ähm, Und voll krass, jetzt vier Jahre später bist du richtig connected, finde ich. Das ist voll lustig, dass halt wie gut Gott ist, wie Gott doch Gottes führt und hört, was man sagt. Voll.
Sophia
02:16:23
Ich habe dafür gebetet, weil ich habe am Anfang mich zu sehr auf meine vermeintliche extrovertierte Rolle verlassen und dachte, ich kriege schnell Connections. Und dann sagt die Bibel, verflucht es, wer sich auf Menschen verlässt. Das bezieht sich auf mich. Ich dachte, ich kriege das hin. Und dann bin ich daran zerbrochen und dachte, krass, ich kriege es halt nicht hin. Da habe ich gesagt, Herr, you do it. Und dann kamen sie.
Benny
02:16:47
Ja, ich glaube, wenn wir auf Gott schauen, dann glaube ich, dann kriegen wir es hin. Jetzt wollte ich noch das Zeugnis, was du bei der Jugend erzählst, das würde ich gerne mal dieses Thema noch gern kurz anschneiden. Was ja jetzt vielleicht nicht unbedingt viel mit Selbstwert zu tun hat, vielleicht schon, aber es ging ja um die Story mit der, wo du für jemanden gebetet hast, weil es eine Herausforderung für dich war. Vielleicht magst du uns kurz mit auf die Reise nehmen für diese Geschichte.
Sophia
02:17:22
Ich würde einfach aus Gründen, dass es ja im Netz landet, die Geschichte ein bisschen gröber zusammenfassen.
Benny
02:17:27
Ja, und das haben wir bei der letzten Episode haben wir sehr viel auch über gemeine Themen geredet und wir haben alles total abstrakt gehalten. Einfach um Leute zu schützen.
Sophia
02:17:36
Genau, das würde ich hier in dem Fall auch schon, damit Leute sich nicht angegriffen fühlen. Aber ich hatte eine Auseinandersetzung in meiner Schulzeit, darauf wolltest du hinaus, und die hat damals einfach perfekt in meine Kerbe geschlagen. Das hatte noch mit diesem Mobbing-Thema auch zu tun und es war einfach das beste Timing für so einen Schlag zum besten Moment. Und das hatte dafür gesorgt, dass ich richtig nicht nur verletzt gegangen bin, sondern so verletzt, dass mein sehr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn angesprungen ist. Ich dachte, ich wehre mich, ich mache dich so fertig. Also und dann kam so eine richtige, so eine Welle von Hass auf diese Person hoch, die ich kaum noch kontrollieren konnte. Also ich habe angefangen, von dieser Person zu träumen. Ich dachte mir, du hast mich da so behandelt, ich werde dir jeden Knochen brechen und dann möglichst ganz langsam aber sicher killen. Das war so, ich habe es so richtig wie so Mordlust verspürt und dachte erst so, Nee, ich als Christ und als Mädchen, darf man das? Ich wusste überhaupt nie, was ich damit machen soll. Aber fuck, ich war so wütend. Ich dachte mir, ich zeige es dir. Das war so mein Ding. Ich habe da richtig drunter gelitten, weil ich wusste, dass das nicht okay ist und nicht gesund. Und ich komme aus einer Familie ohne Fernseher. Ich kannte nicht mal Ballerspiele. Aber ich weiß noch, ich bin einmal nachts schweißgebadet aufgewacht, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die Person jetzt umgebracht habe oder nicht. Also gedanklich, wirklich an einem Ort, wo man sagt, ultra ungesund, wie bin ich da überhaupt gelandet? Weil es so zirkuliert hat und ich mich so geschämt habe für so gewaltvolle Vorstellungen. Und dann bin ich echt auch zu meinen Eltern völlig verzweifelt, weil ich wusste, das ist ultra gefährlich, da nicht drüber zu reden. Und habe dann gesagt, hey, ich weiß nicht, wo ich mit dieser Wut hin soll. Also in der Umgebung, wenn ich die Person gesehen habe, war ich immer total eingeschüchtert. Also mir hat sich hier den Magen umgedreht, aber ich war super schüchtern, habe nichts gesagt, ich habe nicht mal essen können. Aber zu Hause war ich dann plötzlich der Held in meinen Fantasien. Und dann dachte ich, also voll ungesund. Und dann haben meine Eltern gesagt, hey, weißt du, die Bibel schenkt uns das Geschenk der Vergebung ja nicht umsonst. Das ist ein Privileg. Das ist nicht, du musst vergeben, sondern das bringt dich in Freiheit. Und sie haben gesagt, komm, wir gehen jetzt da hin und wir vergeben dieser Person zusammen hier am Esstisch und danach segnen wir unsere Feinde. Und das war für mich unvorstellbar. Weil, also wie kann jemand, der mir so viel Schmerz zugefügt hat, wie kann ich dem nur was Gutes wünschen? Weil dann floriert der ja und dann glaubt die Person, das war gut, so, ja, der Mensch. Und dann dachte ich so, nee, nee, das kann ich nicht machen. Also einfach, dann passiert anderen Leuten ja sowas auch noch. Und also emotional voll die Realität für mich ganz schlimm. Und dann haben meine Eltern gesagt, also weißt du, dann schenkt Gott dir auch die Kraft dafür zu beten. Und dann bin ich echt unter Tränen auf die Knie und wir haben angefangen, dieser Person all das zu wünschen, was mir wie dadurch nicht gewährleistet wurde, durch diese Handlung. Und ich dachte, krass, hat mich so viel gekostet. Hat sich die Person verbessert? Nö. Hat sich die Situation verbessert? Nein. Mir ging es nach wie vor richtig schlecht. Die Situation spitzte sich auch noch mehr zu. Aber eine Sache fand ich interessant, weil je mehr ich meine Feinde gesegnet hatte, Und desto mehr hat es mein Herz verändert. Es hatte nicht die Person verändert, sondern es hatte mich verändert. Und das habe ich gemerkt, mein Herz ist weich geworden und plötzlich ist es gekippt und ich hatte die Person richtig lieb. Nicht lieb im Sinne von, war doch alles nicht so wild, das nicht, aber ich hatte plötzlich einfach so Mitleid, weil ich plötzlich gesehen habe, aus was für einer Not heraus eine Person, also in was für einer Not eine Person sein muss, um so handeln zu können.
Benny
02:21:19
Barmherzigkeit, meinst du?
Sophia
02:21:20
Genau, Barmherzigkeit. Und das Ding ist, was für mich eben so entscheidend war, ist, Leute, die mich kennen aus meinem engeren Freundeskreis, das ist öfters Thema, ist wirklich mein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn. Also diese Wutgedanken, die kamen hoch, weil es ungerecht war. Und in mir alle schreit, Regeln sind zum Halten da. Und wenn ich mich dran halte, dann du auch so. Und das musste irgendwie sterben. Weil ich ja vorhin auch gesagt habe, selfless, also so selbstlos, das muss sterben. Also mein Recht auf Gerechtigkeit muss sterben, weil ich auch als Christ sage, du bist mein Herr, du bist meine Gerechtigkeit, ich bin der größte Sünder der Welt, du vergibst mir und du stehst für mein Recht ein. Ich verzichte auf dieses mein Recht holen zu müssen oder einfordern zu müssen, das musst du machen. Und das war für mich dann dieses Ding, dass ich gleichzeitig, also zum einen gelernt habe, meine Feinde segnen zu können, egal wie groß der Schmerz ist, das war für mich neu, und meine Gerechtigkeit Gott zu schenken, also diese Verlorene, also du musst dich einsetzen. Und das Coole ist, ich habe einfach Lobpreis gemacht dann, ich habe meine Feinde gesegnet, ich habe den Herrn angebetet, wie toll er ist, weniger an mich und meine Ungerechtigkeit in dem ganzen Ding gedacht. Das hat mich voll viel gekostet, aber dann habe ich eben gesehen, wie der Herr meine Schlacht gekämpft hat. Und das Krasse ist, Gott hat später auf so wunderschöne Art und Weise meine Ehre komplett wiederhergestellt in dieser Situation und diese Person. Ist da wirklich gedemütigt rausgelaufen, aber auf eine, ich sag mal, humane Art und Weise gedemütigt. In meinen Fantasien wäre diese Person einfach umgebracht worden damals, ja. Und das ist komplett erlöst worden. Dadurch, dass mein Gerechtigkeitssinn gestorben ist, ist es still geworden. Ich habe wieder gut geschlafen. Ich wusste, Gott liebt mich, er setzt sich für mich ein. Ich bin nie gewaltt, ich wollte gar nichts. Ich war plötzlich die Ruhe selbst, weil ich wusste wie, mein Gott passt auf mich auf, ich muss nicht für mich kämpfen. und ich darf auch nicht für mich kämpfen. So be still and know. Für mich war es eher eine Warnung. Sophia, wisse, dass ich Gott bin und ich mache das. Und Gott wiederum hat eine Gerechtigkeit erwirkt, die für mich Genugtuung war, also für meine Empfindung, aber die dieser Person, die diese Person auch nicht zerstört hat, weil Gott diese Person ja auch lieb hat. Und das war für mich, glaube ich, so krass zu sehen. Zum einen dieses, ich vertraue Gott, dass er meine Rechtssache führt und er macht es wirklich gut. Und ja, er hat es rückblickend so gut gelöst. Ich wünschte, ich könnte in Details gehen, aber es war klar, das war ungerecht, Gott hat das gerade gerückt und trotzdem hat er die Person nicht zerstört, sondern er hat das so gemacht, dass es ein Dämpfer war. Verstehst du? Und ich habe gelernt, meine Feinde zu lieben und hey, es hat mein Herz so viel weicher gemacht und das Krasse ist, wenn du eine Person mal lieb hast, so richtig, richtig lieb, dann kann die mit den Ohren wackeln und einen Handstand machen und dich beleidigen und anspucken und es macht dich komplett unverletzlich, Weil du denkst. Ich mag dich einfach so. Ich empfinde so eine aufrichtige Liebe für dich. Und das hat mir gezeigt, wie mächtig. Feindesliebe ist. Und was für ein Privileg. Weil ich war danach frei von Gewalträumen. Ich war frei von Verletzungen. Gott hat das komplett heil gemacht durch diese Gerechtigkeitsgeschichte. Ich war komplett wiederhergestellt. Und ich habe hinterher diese Person wirklich lieb geworden. Und die hat sich nicht besser verhalten. Es wurde schlimmer und schlimmer und ich war komplett immun.
Benny
02:24:43
Wow. Ja. Das zeigt eigentlich voll Gottes Herz uns gegenüber. Es war so vielleicht Gottes Schule für dich, sein Herz dir zu zeigen.
Sophia
02:24:56
Ja. Ich bin Gott so dankbar dafür. Und eigentlich auch dieser Person, weil die Bibel sagt auch, was zum Bösen bestimmt war. Und ich habe da Wochen gelitten und mich so fremdgeschämt für so viele schlimme Gefühle, die da hochkamen auch. Und all diese Scham und all das zu überwinden und zu sehen, Gott hat es in einen ultimativen Sieg verwandelt. Das Thema ist durch. It's won. Also diesen Bereich auch nicht. Und da bin ich Gott so dankbar, weil ja, das war wieder seine Gnade, aber es hat mir ein neues Bild von seiner Liebe und auch davon gegeben, dass Gott wirklich auch gerecht ist.
Benny
02:25:34
Die Lehre von Gottes Herzen einfach. Und ich glaube, das ist eine sehr kostbare Lektion, die du gemacht hast. Würdest du es nochmal durchmachen? Oder eher weniger?
Sophia
02:25:45
Also wenn ich wüsste, dass Gott sagt, so, also ab heute Abend leiten wir das ein. Benni wird gleich sehr sauer zu dir sein. Und dann wirst du maximal verletzt rausgehen, würde ich vielleicht nicht Juhu schreien.
Benny
02:25:53
Ja.
Sophia
02:25:54
Aber ich merke auch da, die Wege des Herrn sind einfach wirklich gut. Und ich würde ein bisschen mich beschweren und hoffen, dass es schnell geht. Aber ich würde das Ende feiern.
Benny
02:26:03
Ja. Das ist echt eine krasse Story. Danke, dass du sie gezeigt hast.
Sophia
02:26:10
Ja, ich glaube so in Jugend, gerade im Jugendkontext, ich glaube, Jugendliche entscheiden halt so viel Persönlichkeit in ihrem Leben noch. Also voll oft so in der Christenszene, wenn du Leute fragst, wo bist du gläubig geworden, dann sagen sie, diese eine Nacht auf dem Camp. Also die wissen, die Jugendlichen, die wissen, wenn es entscheidend ist. Und da bildet sich so viel Charakter und Sicherheit. Und ich glaube, da nimmt man so Sachen einfach auch so krass wahr. Und deswegen gehe ich bei Jugendlichen noch mal ein bisschen mehr ins Detail, einfach um zu sagen, was sind Probleme von Jugendlichen, wo wirklich matchentscheidend für ein Leben sein können. Da langt manchmal ein Satz zur falschen Zeit und Leute bauen Gedankengebäude für ihr Leben auf. Das ist so fies, wie der Feind dann da so reingrätscht manchmal, weil er es um die Berufung dieser Leute weiß. Aber in all dem zu wissen, Gott kann das in einen ultimativen Sieg verwandeln. Ich liebe solche Geschichten zu erzählen und ich bin sehr, sehr dankbar dafür.
Benny
02:27:02
Mit Feind ist übrigens der Teufel gemeint.
Sophia
02:27:04
Genau.
Benny
02:27:05
Danke. Und wie würdest du einem Jugendlichen raten, wenn er jetzt Zorngefühle hat, wenn er jetzt eine Person hat in der Schule, in der Uni, in der Arbeit, Ausbildung, wie würdest du dieser Person raten? Mit dem gegenüber umzugehen? Oder was soll diese Person tun?
Sophia
02:27:25
Also ich würde mir unbedingt jemanden aus der geistlichen Leiterschaft suchen. Also entweder einen Freund, der auch im Wort Gottes liest, der den Plan Gottes kennt oder einen Hauskreisleiter, Jugendleiter. Und ich würde unbedingt, oder auch Eltern, wenn die gläubig sind. Und dann würde ich das Erste machen, weil oft ist es mit Scham verbunden, weil der Mensch weiß, dass das nicht dem Willen Gottes entspricht. Und gerade wenn du diesen Podcast bis hierhin gehört hast, dann, weil du am Plan Gottes interessiert bist. Also allein das zeigt das Herz schon und das Krasse ist, dass der Teufel da oft mit Schuld und Scham kommt und zuerst würde ich es ans Licht bringen. Also ich weiß nicht, ob das nur für Mädels ein Ding ist, aber man darf nicht gewaltvolle Sachen denken, so das ist ganz schlimm, ganz unfeminin. Aber auch da wirklich, das ist so eine fiese Masche, weil da hat der Teufel doppelt gewonnen. Er hat dich da so weit, dass du nachts nicht mehr schlafen kannst. Er raubt dir den Schlaf und er raubt dir den Selbstwert und dann würde ich das erst ansprechen und dann vors Kreuz bringen, weil Jesus ist am wenigsten überrascht davon. Er weiß, wie schwach wir Menschen sind. Und ganz oft sind diese Gedanken, das bist auch nicht du, das ist wirklich ein Angriff. Also du bist unter Beschuss. Und die Bibel sagt, wenn ein Glied am Leib leidet, dann leiden eigentlich alle mit. Also da ist auch niemand, der mit dem Finger zeigt, sondern der sagt, Mann, gut, dass du es sagst. Lass uns gleich beten, weil ich gehe mit dir ins Gebet. Kann ja nicht wahr sein, dass der Teufel dich da so beschießt. Und dann würde ich es einfach genau ans Licht bringen, das ans Kreuz bringen und mich dann einfach von Freunden mit der Wahrheit füllen lassen, was auch immer es dann konkret braucht.
Benny
02:28:55
Ich glaube, das ist ein guter Weg. Ich finde auch, eine Sache, die wirklich powerful ist, ist einfach für Leute zu beten. Das ist eine Sache, die ich hatte, gemerkt habe, einfach für Leute, die einmal eine schwere Zeit machen, sie im Gebet vor Gott bringen und sie segnen. Das ist, was ich immer mache. Tatsächlich habe ich kein Problem damit, wenn Leute böse zu mir sind, ihnen das Beste zu wünschen. Mein Herz ist wirklich, wenn Leute böse zu mir sind, ich segne sie immer, auch im Straßenverkehr. Das mache ich auch immer, wenn Leute mir rein, dann sage ich immer, der Herr segne ihn. Das mache ich dann immer so, weil das für mich so ein Prinzip geworden ist, Leute, die gemein sind, die segne ich. Das heißt nicht, dass ich manchmal Struggles habe, wenn Leute mich verletzen, dass ich das irgendwie schwer finde im Umgang. Aber einfach im Prinzip für mich ist es für Leute zu beten. Deswegen fand ich es auch voll stark zu hören, was du sagst zu dem Thema.
Sophia
02:29:51
Ich dachte halt wirklich vielleicht noch, bei diesem Zeugnis jetzt mit dieser Verletzungsgeschichte, die jetzt super abstrakt ist, sorry für alle Zuhörer, aber welcome to the World Wide Web. Aber trotzdem in all dem denke ich mir so, ich dachte halt, Gott wird das Herz dieser Person verändern. Ich dachte mir, du machst das, das ist ich da und dann wird die Person ja so und dann hat er halt mein Herz komplett verändert und ich war zum Schluss absolut immun und das fand ich so, man, das war der viel bessere Schachzug von Gott und so wird er es in deiner Situation auch machen, weil Gebet so eine mächtige Waffe ist und Segen eben auch.
Benny
02:30:25
Ja, das ist immer dieser Witz, dass Leute zur Leidenschaft oder Gebetspartnern gehen und sich über ihren Partner, also ihren festen Partner jetzt quasi, Ehemann, Ehefrau oder Freund, Freundin, sagen, hey, der, der, der macht das, das, das, das. Und meistens wird ja dann immer gespiegelt, hey, du bist die Person, die sich eigentlich verändern muss. Und so ist es ja auch, wenn man sich über jemanden aufregt, dann so weiß man im Herzen, stimmt was nicht. Weil warum verletzt mich das? Also warum verletzt mich das, wenn mir jemand das sagt? Und dann weiß ich, hey, da muss ich Heilung erfahren. Und jetzt hat es dich ja freigemacht, hast du ja gesagt. Es hat dich freigemacht, dass wenn jemand kommt und es macht, dass du ein Schild des Glaubens nehmen kannst, das abwehren kannst und voll die Heilung erfahren hast und jetzt auch weiß, wie du damit umgehen kannst.
Sophia
02:31:15
Ich habe das dann auch direkt in ganz vielen anderen Situationen angewandt. Da war es dann nicht mehr so dramatisch, aber auch, wo Leute mich verletzt haben. Und ich mir direkt nach Hause sagte, erst mal so volle Attacke segnen und so voll das Beste wünschen. In der Vorfreude war ich schon, ich habe es wieder nicht gefühlt, aber ich wusste jetzt um die Verheißung, die am Ende wartet und der Klassiker war dann damals, es gab eine Lehrerin bei uns in der Schule, die war wirklich schwierig für alle und so dauerst schlecht gelaunt und die mochte keiner und dann dachte ich, das ist jetzt das perfekte nächste Beispiel. Also direkt nach Hause so voll Programm gesegnet und ja, wirklich alles Gute wünsche ich dieser Person und dann wirklich, das war schon, der Erfolg war schon noch sieben Tagen oder so auf der Hand, also allein nächste Woche, als ich die gesehen hatte. Die hat mich so drauf gefreut. Ich dachte mir, also egal, wie sehr sie gezetert hatte, ich dachte mir, die muss man einfach lieb haben. Und da habe ich mir krass, das ist so ein Segen, segnen zu dürfen. Wirklich, das ist wirklich ein Segen. Also ich muss nicht Leute segnen und ich so, jetzt muss ich denen doch vergeben, sondern so krass, das ist wirklich, wirklich ein Privileg. Ich meine, wer kann behaupten, Schuld vergeben zu dürfen? Das ist so eine mächtige Waffe vom Kreuz.
Benny
02:32:19
Ja. Ja, das ist so wahr.
Sophia
02:32:23
Weil ich höre so oft auch, da musst du leider vergeben. Wo ich dachte, das ist die beste Nachricht. Also ich verstehe, dass es nicht Spaß macht von den Gefühlen, ich will das nicht runterspielen. Aber die Verheißung am Ende für so einen gewaltigen Neustart, man, wie schade, wenn man das nicht hat.
Benny
02:32:37
Ja, und es ist auch besser für einen selber. Aber ich habe einmal gehört, wie einer gesagt hat, Unvergebenheit ist so, wie wenn du Gift trinkst und erwartest, dass die andere Person stirbt. Und das ist, würde ich sagen, eine sehr tiefe Wahrheit.
Sophia
02:32:58
Ich glaube, du solltest nochmal sagen, dann müssen wir zehn Sekunden schweigen, einfach damit Leute das kurz mal sacken lassen.
Benny
02:33:03
Also wirklich halt nochmal, Unvergebenheit ist, wenn du Gift trinkst und erwartest, dass die andere Person stirbt. Und ich glaube, das ist das, was auch Gott gesagt hat. Hey, wenn ihr nicht vergibt, wird dir nicht vergeben werden. Das ist auch ein geistiges Prinzip dahinter. Ich glaube, dass man einfach jetzt so zum Abschluss können wir sagen, hey, betet für die, die einen verfluchen, segnet die, die böse zu euch sind und tut ihnen Gutes.
Sophia
02:33:44
Absolut. Und das ist auch ein bisschen eigentlich mit im höchsten Gebot verankert, dieses, dass wir unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Das spielt da auch stark mit rein, diese Feindesliebe, die man so aus den anderen Religionen auch gar nicht kennt. Aber das ist, glaube ich, das perfekte Schlusswort. Ich merke nur eine Sache vielleicht noch zu der Umsetzung. Das klingt jetzt so easy peasy, Feinde zu segnen, aber da braucht es den Heiligen Geist, dass man das nicht vergisst, weil diese Liebe, das ist eine göttliche Liebe und die kann ich nicht produzieren, weil ich nette Gedanken an eine Person verliere. Wie gesagt, ich habe so mit Hass gekämpft in diesem einen Fall. Ich bin da nicht losgeworden von. Es hat mich wie gehauntet. Also wirklich gejagt. Es ist mir nachgejagt. Und dann zu wissen, ich gebe mein schwaches Ja und mit der Kraft des Blutes von Jesus Christus und mit dem Heiligen Geist als Hilfe spreche ich Vergebung aus. Und das ist das Privileg, wie du sagst, damit ich nicht dieses Gift trinke und dann hoffe, dass die andere Person dran vergeht.
Benny
02:34:40
Es ist so, dass man wirklich jeden Tag Man muss für die Person beten, jeden Tag in sein Zimmer gehen und für diese Person beten. Man muss sein Herz vor Gott ausschütten und wirklich sagen, hey, ich vergib diese Person. Und wenn dann, man macht diese Entscheidung, man vergibt der Person und am nächsten Tag, wenn diese Gefühle kommen, sagt man, nein, es ist vergeben. Und dann geht man den nächsten Schritt. Dann sagt man, nee, ich lasse nicht zu, dass diese Gefühle wiederkommen, sondern man muss auch wirklich geistlich da kämpfen und sagen, hey, es ist vergeben, ich lasse es nicht zu und dann sägne ich die Person. Und so geht man wirklich proaktiv diesen Schritt. Das ist so die Erfahrung, die ich gemacht habe. Ansonsten, wenn man das nicht macht und jeden Tag neu alles hochholt und dann fängt man an, das runterzuziehen. Nein, man vergibt, lässt es am Kreuz und jeden Tag erinnert man sich neu, hey, spricht aus, es ist vergeben, also man wiederholt nicht die Sachen, die die Person gemacht hat, das ist jetzt meine Empfehlung. Und dann sagt man, es ist vergeben, wenn die Emissionen wiederkommen und man segnet, man richtet den Fokus nicht auf die Verletzung, sondern auf den Segen. Ich glaube, das sind die Schritte, die man machen muss, dann funktioniert das auch.
Sophia
02:35:50
Ja, und ich glaube, ich habe für diesen ersten Schritt halt Gemeinschaft gebraucht. Ich glaube, da wird Kirche so wichtig, weil wir vorlaufen, auch der Herr und ich. Aber da sieht man jetzt eben ein schönes Beispiel. Ich wusste ja, dass Feindesliebe biblisch angeordnet ist sogar. Aber ich habe es nicht selber hingekriegt, obwohl ich wusste, was der nächste Schritt ist. Und dann sagt ja die Bibel, ermutigt einander, das Richtige zu tun. Seid füreinander da. Und meine Eltern haben mir nichts Neues erzählt. Aber sie haben gesagt, komm, geh wir zu zweit auf die Knie. Und dann bete ich es dir vor, wenn dir die Worte fehlen. Sprich mir nach. Und dann einfach mich da wie mir auch mich zu motivieren, die richtige Entscheidung zu treffen. Und dafür wertschätze ich Gemeinschaft so.
Benny
02:36:28
Gemeinschaft, Gebet und Vergebung. Also Vergebung durch Gemeinschaft und Gebet eigentlich, kann man sagen, oder?
Sophia
02:36:34
Wahrscheinlich, ja.
Benny
02:36:37
Okay. Vielen Dank, Sophia, für deine Zeit, die du hattest.
Sophia
02:36:41
Komplettes Zeitgefühl verloren.
Benny
02:36:42
Ja, das ist gut. Ich würde mich freuen, wenn du wieder vorbeikommst. Dann können wir das gerne nochmal machen.
Sophia
02:36:48
Danke für die Einladung.
Benny
02:36:49
Ja, schön, dass du da warst. Danke an Julia auch, die da hinten so einen guten Job gemacht hat.
Sophia
02:36:52
Julia, Grüße gehen raus. Toll gemacht.
Benny
02:36:54
Und ja, bis zum nächsten Mal.
Sophia
02:36:57
Bis zum nächsten Mal.
Music
02:37:01
Music